Handball-Oberliga-Damen des HV Lüneburg müssen sich nach nur einer Saison wieder einen neuen Trainer suchen

Lüneburg. Unter den Handballtrainern der Region scheint eine gewisse Amtsmüdigkeit Einzug gehalten zu haben. Innerhalb weniger Tage gaben Volker Schäfer vom Frauen-Oberligisten HV Lüneburg, Jörg Ruschmeyer vom Männer-Landesligisten HV Lüneburg und Otto Sternberg vom Frauen-Landesligisten MTV Ashausen-Gehrden bekannt, dass sie in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. "Ich bin quasi seit 38 Jahren ununterbrochen als Spieler und Trainer in Niedersachsen unterwegs", steht Schäfers Aussage exemplarisch für die Sehnsucht nach mehr Ruhe und freier Zeiteinteilung an den Wochenenden.

Nach nur einem Jahr verlässt der ehemalige Oberligaspieler den HV Lüneburg also schon wieder. "Es war noch einmal ein schönes Abenteuer", blickt der 57 Jahre alte Schäfer auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Nach dem Regionalliga-Abstieg formte er die Lüneburger Damen innerhalb weniger Monate zu einem Top-Sechs-Team der Oberliga. Kategorisch ausschließen will der Kommissariatsleiter der Polizei Lüneburg ein zeitnahes Engagement als Handballtrainer nicht. "Aber höchstens auf einer überschaubaren Ebene", gibt Volker Schäfer zu Protokoll, "und ich werde es etwas gelassener angehen lassen."

Nach der 26:31-Heimniederlage gegen den VfL Wittingen, bei der die Mannschaft scheinbar noch unter dem Eindruck der überraschenden Demissionsankündigung ihres Trainers stand, fanden die HVL-Damen nur 47 Stunden später im Auswärtsspiel bei der HG Rosdorf-Grone zu bekannter Stärke zurück, siegten mit 30:25 beim Abstiegskandidaten. Nach 18:13-Halbzeitführung leisteten sich die Gäste nur zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Schwächephase, in der Rosdorf zum 18:18 ausglich und später mit 24:23 führte. "Ich habe gar nicht mitgekriegt, dass meinen Spielerinnen in der Kabine Valium genommen hatten", schmunzelte Schäfer.

Doch in den letzten zehn Minuten vernagelte Alexandra Benecke ihr Tor und der HV Lüneburg setzte sich zunächst mit vier Toren in Folge und nach dem 27:25 noch einmal mit drei Toren in Serie zum verdienten 30:25-Endstand durch. Beste Torschützen waren Gesche Bitter (7/3), Jennifer Kautz (6), Felicitas Petersen, Anna Suckow (je 5) und Sarah Völckers (4).