Schalltechnische Untersuchung erteilt der Rennstrecke Umweltverträglichkeit. Automobilclub Niederelbe hat bisher 250 000 Euro für die Sanierung investiert

Buxtehude. Auch wenn in diesem Jahr auf dem Estering in Buxtehude kein Europameisterschaftslauf stattfinden wird, ist die Zukunft der "historischen Rennstrecke" im Landkreis Stade gesichert. Und das nicht nur in sportlicher Hinsicht. Michael Rosberg, Landrat des Kreises Stade, hat die Genehmigung für die Rallycross-Strecke unterschrieben. Vorausgegangen ist eine umfassende Prüfung der Umweltverträglichkeit. "Wir hatten hohe Anforderungen und strenge Auflagen, die der Estering in allen Punkten erfüllt hat", sagte der Landrat bei einer Pressekonferenz in der Sparkasse Harburg-Buxtehude, an der auch Buxtehudes Bürgermeister Jürgen Badur und Sparkassen-Vorstand Frank Jäschke teilnahmen. Seitdem der neue ACN-Vorstand um die beiden Vorsitzenden Andreas Steffen und Gerhard Völzer vor vier Jahren den heute 100 Mitglieder starken Klub übernahmen, hat es immer wieder Probleme gegeben, vor allem in Umweltfragen stand die Rennstrecke in der Kritik.

Jetzt hat der Automobilclub die Genehmigung schwarz auf weiß, kann ganz anders in die Zukunft blicken. "Wir haben ein Schallgutachten in Auftrag gegeben und alle Auflagen erfüllt", sagte Andreas Steffen. Die Erleichterung war ihm und seinen Vereinskollegen anzusehen. "Wir haben vier Jahr lang fleißig gearbeitet", sagte er, "waren nach allen Seiten offen und nahezu demütig bei jeder Kritik." Der Automobilclub hat in den vergangenen Jahren insgesamt 250 000 Euro investiert, um aus dem Estering eine in Europa anerkannte Rennstrecke für den Rallycross-Sport zu machen. Bei jeder kleinsten Kritik habe der Verein reagiert und versucht, das Problem zu lösen. Heute ist der Estering eine zertifizierte Rennstrecke auf Europameisterschaftsniveau. "Der Estering ist eine permanente Prädikats-Rennstrecke und wird in einem Atemzug mit dem Nürburgring und Hockenheim genannt", sagte Andreas Steffen.

Der Automobilclub Niederelbe hat die schalltechnischen Untersuchungen in Eigeninitiative in Auftrag gegeben und 15 000 Euro investiert.

Das Hamburger Lärmkontor hat dem Estering jetzt die Umweltverträglichkeit bestätigt. Die schalltechnischen Untersuchungen wurden nicht nur in der zuständigen Kreisverwaltung geprüft und bewertet, sondern besonders akribisch auch im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums durch das zentrale Gewerbeaufsichtsamt Niedersachsens. Die Landesbehörde hat die Untersuchung sogar noch mit zusätzlichen Aspekten erweitert, um selbst abwegigen Einwänden gegenüber aussagekräftig zu sein. Grundlage für das Verfahren war eine umfassende Neuvermessung des Estering-Geländes, die den aktuellen Zustand der Rennstrecke genau dokumentiert.

Das Ergebnis stellt fest, das die Lärmimmissionen aus den Rennveranstaltungen des Esterings trotz der Berücksichtigung der jeweils negativsten Ausgangswerte kumuliert deutlich unter den zumutbaren Grenzwerten liegen. Dies gilt auch unter der besonderen Berücksichtigung der nahen Elbe-Kliniken. "Es sind keine schutzwürdigen Interessen von Bürgern berührt", fasste Andreas Steffen zusammen. Der Verein darf sechs Veranstaltungen über jeweils zwei Tage ausrichten.