Buchholzer B-Formation landet beim Tanzturnier in eigener Halle auf Platz drei

Buchholz. Man muss nicht fragen, wann bei den Tanzturnieren in Buchholz der Augenblick für den Lokalpatriotismus anbricht. Man hört es. Wenn die Lateinformation des Tanzspot-Kreises (TSK) Buchholz in der Nordheidehalle aufmarschiert, bricht die Begeisterung aus und stünde die Sportarena im Zentrum der Stadt, man dürfte mit Recht sagen, dass die ganze Stadt klatscht, johlt und trampelt. Selbst Bürgermeister Wilfried Geiger, an einem der VIP-Tische, klatscht den Rhythmus mit.

Zu Melodien von Bryan Adams tritt die Buchholzer B-Formation in der eigenen Halle mit ihrer Choreografie "All for one" auf. Es ist in der Oberliga Nord das dritte von insgesamt fünf Turnieren. Und die neue Tanzgroßmacht vom TSV Buchholz 08 ist gleich mit zwei Formationen unter den neun Startern vertreten. Als dritte Mannschaft aus der Heimatregion ist die Tanz-Formations-Gemeinschaft (TFG) Stade in Buchholz vertreten.

Beim Auftritt der Buchholzer B-Formation bricht ein Orkan aus

Bei Team-Wettkämpfen treten alle Formationen zuerst in einer Vorrunde an. Danach selektieren die fünf Wertungsrichter. Die drei schwächeren Teams messen sich danach noch einmal im kleinen Finale. Für das Buchholzer C-Team, sozusagen die dritte Mannschaft der Buchholzer Tanzsportler, heißt das Saisonziel schlicht und einfach Klassenerhalt. Dem sind die meist erst 17 und 18 Jahre alten Mädchen und Jungen ein entscheidendes Stück näher gekommen. Sie gewinnen das kleine Finale, werden damit erneut Siebte und haben sich auch in der Gesamttabelle auf diesem Platz festgesetzt.

Die sechs besten Formationen der Vorrunde wetteifern im großen Finale noch einmal gegeneinander. "Als erste tritt an", verkündete der Moderator über das Mikrofon, "die B-Formation von Buchholz." Was dann losbricht, ähnelte einem Orkan. Während die Halle die Tänzer laut und freudig mit Applaus begleitet, stehen ganz oben in einer Ecke zwei Herren, die angespannt auf ihre Paare herabblicken.

Trainer Uwe Oendrich und Präsident Hansgeorg von Thun sind zufrieden

Uwe Oendrich, gemeinsam mit Michael Haas der Trainer dieser B-Formation, und Hansgeorg von Thun, der Präsident der Tanzsport-Sparte, verfolgen angespannt und schweigend, wie die 16 Tänzerinnen und Tänzer auf dem Parkett mit Jive und Samba, mit Rumba und Cha-Cha-Cha ihr Publikum mitreißen. Am Ende lacht Uwe Oendrich und klopft seinem Tanzchef entspannt auf die Schulter. "Unsere Mädchen und Jungen haben alles gezeigt, was sie können", fasst Trainer Oendrich zusammen. "Mit ihren Leistungen können wir mehr als zufrieden sein."

Und Hansgeorg von Thun unterstreicht noch einmal: "Auch als Zuschauer spürt man den Spaß und die Freude, mit der unsere jungen Leute auftreten. Das ist nicht gekünstelt, das ist ursprünglich. Und deshalb haben unsere Formationen hier in Buchholz so viele Freunde und Anhänger gefunden." Nur unter den fünf Wertungsrichtern ist mindestens ein Juror kritisch geblieben. Am Ende, als alle sechs Formationen das große Finale getanzt haben, treten die gestrengen Damen und Herren ins Rampenlicht. Bei jeder Formation, deren Namen aufgerufen wird, treten sie vor und halten große, schwarze Zahlen in die Höhe. Von "1" bis "6" reichen die Ziffern und sie geben an, auf welchem Platz der jeweilige Wertungsrichter die jeweilige Formation eingestuft haben.

Für die B-Formation des TSK Buchholz wird eine Vier gezogen. Und das kann weitreichende Folgen haben. Denn durch diese Wertung rutschen die Buchholzer in der Endabrechung auf Platz drei, um einen einzigen Punkt schwächer als die B-Formation des TCH Oldenburg. Die wird Zweiter. Platz eins sichert sich auch diesmal das B-Team der Formations-Weltmacht TSG Bremerhaven, die schon 14 Titel als Weltmeister holte. Nach drei Durchgängen behauptet Bremerhaven die Spitze, aber nur mit einem Punkt Vorsprung vor den Oldenburgern, die wiederum auch nur einen Punkt Vorsprung vor dem Buchholzer B-Team haben.

Das hat diesmal zwei Tänzer neu integrieren müssen. Camillo Cortes hat dem Lateintanz den Rücken gekehrt und versucht als Nachwuchs-Fußballer eine Karriere beim Hamburger SV. Marco Kirchenwitz ist zu einem China-Aufenthalt aufgebrochen. Für die beiden "Abtrünnigen" tanzen Holger Mahn, der ohnehin fest dazugehört, und Sebastian Witte, der wegen Knieproblemen zwei Jahre lang kein Turnier mehr getanzt hat.