Han Ying und Irene Ivancan vom MTV Tostedt gewinnen im Damen-Doppel bei Tischtennis-Titelkämpfen in Bamberg

Tostedt. "Gold. Gold. Gold." Jubelnd fielen sich Irene Ivancan und Han Ying vom MTV Tostedt in die Arme. Gerade hatten sie nach einem dramatischen Siebensatz-Match das Finale im Damen-Doppel der deutschen Tischtennis-Meisterschaften in Bamberg gegen Zhenqi Barthel und Kristin Silbereisen gewonnen. Ivancan hatte bereits 2001 (mit Katrin Meyerhöfer) und 2004 (mit Jie Schöpp) den Doppel-Titel geholt. Für Han, die seit dem Vorjahr die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, war es die erste DM-Teilnahme. Das Abwehrduo strahlte nach dem Triumph um die Wette und die Freude ob des knappen 5:11, 9:11, 11:8, 11:3, 11:6, 7:11, 11:6-Sieges war groß. "Ich freue mich riesig, dass es zusammen mit meiner Mannschaftskollegin geklappt hat", sagte Ivancan und ergänzte: "Viel Kraft, den Erfolg zu feiern, habe ich jetzt aber nicht mehr. Ich bin ziemlich platt. Aber das hole ich nach." Der Erfolg im Doppel war auch ein Trost für das jeweilige Halbfinal-Aus der beiden Tostedterinnen im Einzel, die damit aber noch jeweils Bronze gewannen. Eine weitere Bronzemedaille ging an Tostedts Svenja Obst, die an der Seite von Laura Matzke aus Fraulautern erst im Halbfinale von Ying/Ivancan gestoppt wurde.

Glatt mit 1:4 verlor Ivancan ihr Semifinale im Damen-Einzel gegen Wu Jiaduo. Han Ying, die in den Runden zuvor ohne Satzverlust geblieben war, hatte im Halbfinale schon mit 3:2 Sätzen geführt, als das Match wegen der fortgeschrittenen Dauer im Zeitspiel entschieden wurde. So unterlag Ying mit 11:9, 11:6, 9:11, 8:11, 11:4, 8:11 und 7:11 gegen Barthel, die das Endspiel gegen Wu überraschend mit 4:1 gewann. Svenja Obst, die mit drei Siegen souverän durch die Qualifikation spaziert war, hatte es in der Hauptrunde der besten 32 mit einer alten Bekannten zu tun. Rosalia Stähr, die mittlerweile in Böblingen aktiv ist, spielte gegen Obst eine Riesenpartie und konnte sich knapp in sieben Sätzen durchsetzen. Dabei verspielte Obst eine 3:1-Satzführung. "Svenja war zwar enttäuscht nach der Niederlage, aber Rosalia hat sehr gut gespielt und mit der Leistung muss sich Svenja nicht verstecken", sagte der Tostedter Trainer Jimmie Langham. Yvonne Kaiser, die sich mit zwei Siegen und einer Niederlage in der Qualifikation durchgesetzt hatte, schied ebenfalls in der ersten Runde des Hauptfelds aus, verlor gegen die gesetzte Petrissa Solja. Außer Form war Anne Sewöster, die in der Qualifikation dreimal unterlag.

Jeweils bis ins Viertelfinale kam Tostedts Nadine Bollmeier. Im Einzel unterlag sie gegen Wu. Im Damen-Doppel, das sie mit ihrer Partnerin Alexandra Scheld aus Uentrop schon dreimal gewonnen hatte (2003, 2005 und 2008), unterlag sie den um einige Jahre jüngeren Sabine Winter und Kathrin Mühlbach. Bereits in Runde eins schieden Anne Sewöster und Yvonne Kaiser aus, die gegen Gürz/Czaijkoski keine Chance hatten. Bei den Herren siegte Bastian Steger in Abwesenheit von Timo Boll gegen Dimitrij Ovtcharov.