Martin König macht bei TuS Güldenstern Stade weiter. Niels Gramkow und Andreas Breuer sollen helfen, den eigenen Nachwuchs zu integrieren

Stade. "Einen Besseren hätten sie auch gar nicht finden können." Das war eine der ersten Reaktionen auf der Internet-Plattform "facebook" nach Bekanntwerden der Entscheidung von Fußballtrainer Martin König, nach seinem im Dezember verkündeten Rücktritt nun doch bei der vor dem Abstieg aus der Oberliga stehenden TuS Güldenstern Stade weiter zu machen und in der kommenden Saison im elften Jahr das Ligateam zu trainieren.

Bleibt also alles beim Alten bei TuS Güldenstern? Wohl nicht, denn dem bisherigen Trainer und Ligamanager in Personalunion stehen dann zwei Mitstreiter zur Seite. Da ist zum einen der neue Co-Trainer Niels Gramkow, 45 Jahre alt und Schulleiter in Wiepenkathen. Gramkow, der wie Martin König in Wiepenkathen wohnt, ist in der Fußballszene kein Unbekannter, war in seiner aktiven Zeit als Spieler für den Bremervörder SC in der Bezirks-Oberliga aktiv, ebenso bei Eintracht Lüneburg und später Spielertrainer in Bremervörde und Trainer beim TSV Gnarrenburg auf Bezirk-Oberliga- und Landesligaebene. Der Lehrer für Sport und Mathematik ist ein persönlicher Freund von Martin König und kann - wie er glaubt - jetzt endlich wieder Beruf und Trainerengagement unter einen Hut bringen. "Ich werde helfen, so gut ich kann", ist sein Credo. Martin König: "Er ist ein ausgewiesener Fußballfachmann". Gramkow wird sein Hauptaugenmerk ab sofort auf die Beobachtung der Spieler richten. "Wir werden uns von mehreren Fußballern trennen. Die heutigen Leistungsträger sollen im nächsten Jahr nur noch das Gerüst für eine - aller Voraussicht nach - Landesligamannschaft bilden, in die wohl acht oder vielleicht auch mehr A-Jugendliche nachrücken werden", stellte Vereinspräsident Thomas Trabandt klar.

König sagte mit Blick auf die Nachwuchstalente: "Wir müssen einfach schneller spielen, die jungen Spieler sind prädestiniert dafür." Sicher scheint, dass Routinier Mario Radtke gehalten werden soll und dass Altherrenspieler Mirko Przewloka in die Ligamannschaft zurückkehrt. Die A-Jugend der TuS Güldenstern steht an der Spitze der U18-Landesliga und peilt die Meisterschaft an. "So starke Talente hatten wir schon lange nicht im Verein", verwies Thomas Trabandt darauf, dass sich in den zehn Jahren des gemeinsamen Wirkens mit Martin König bei der als Arbeiterverein gegründeten TuS Güldenstern vieles geändert habe: "Unsere Jugendarbeit ist mittlerweile vorbildlich, die Trainingsbedingungen durch den Kunstrasenplatz optimal. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir jetzt Hausherr auf der Camper Höhe sind und das Vereinsheim von Grund auf renoviert wird." Zur Integration der Jugendfußballer soll hauptsächlich Andreas Breuer in der Funktion als Teammanager beitragen. Breuer ist Trainer der erfolgreichen Nachwuchskicker und der zweite Mann neben Gramkow, der zum neuen Führungsteam der Ligafußballer gehört und zum Aufbau einer neuen Mannschaft beitragen soll. Mit der Zusage von Martin König ist vor allem Thomas Trabandt aus dem Schneider, der sich drei Monate lang vergeblich um einen Nachfolger für Martin König bemüht hatte. "Die meisten hatten Angst, in dieser Situation die Mannschaft zu übernehmen", so der Vereinspräsident. Trabandt hätte sich eine vereinsinterne Lösung mit dem bisherigen Co-Trainer Dennis Drechsel oder Sebastian Lohse vorstellen können.

Am liebsten wollte er aber mit Martin König weitermachen, so dass er jetzt seinen Wunsch erfüllt bekommt. König begründete seinen Sinneswandel damit, dass er eingesehen habe, dass er den Verein in einer schwierigen Lage zurücklassen würde. Die Probleme, die sein Rücktritt aufwerfen würde, habe er so nicht vorausgesehen.