Das 0:0 in Hannover ist für die Lüneburger das zehnte Remis

Lüneburg. Nach dem 0:0 im Abstiegsderby beim Traditionsklub Arminia Hannover steht der FC Hansa Lüneburg zumindest in der Remis-Tabelle mit zehn Unentschieden auf Platz eins. Die entscheidende Spielszene - wenn es das bei einem 0:0 überhaupt so gesagt werden kann - ereignete sich in der 72. Minute. Der kurz zuvor eingewechselte Hakan Suyer zerrte, zog und war plötzlich in eine Rangelei verwickelt. Der Schiedsrichter interpretierte Suyers Einsatz als Tätlichkeit und zückte die rote Karte. "Zu hart", kommentierte Hansas Co-Trainer Gerd Bruns die heikle Situation. Fortan mussten die Gäste mit zehn Spielern agieren und die Maßnahme, durch die Einwechselung von Suyer für Daniel Stäcker für mehr Offensivdrang zu sorgen, verpuffte.

"Wir haben kurz überlegt und dann auf 0:0 gespielt", gestand Bruns, dem der Spatz in der Hand - sprich: ein Punkt - in der Schlussphase wichtiger war als die Taube auf dem Dach. Bruns: "Mit zehn Mann spielt man nicht mehr auf Angriff." Um Zeit zu schinden wechselte das Trainer-Gespann Harry Pleß/Gerd Bruns drei Minuten vor Schluss sogar Kapitän Maik Kruse gegen Mehmet Ören aus. Dabei lag ein Sieg in Hannover durchaus im Bereich des Möglichen. Vor allem in der ersten Halbzeit war Hansa die überlegene Mannschaft und hatte die besseren Torchancen. Doch der quirlige Pascal Eggert (12. Minute), Dennis Tornieporth (13.) und Maik Kruse (35.) vergaben die drei besten Gelegenheiten. Die Maßnahme, Eugen Krasnikow und Luc N'Djock als "Doppelsechs" vor der Abwehr zu platzieren, erwies sich als richtig und sorgte im Aufbau wenigstens für den Hauch von Spielkultur. In der zweiten Hälfte kamen die Hausherren auf, scheiterten aber zweimal freistehend am aufmerksamen Hansa-Keeper Alexander Walter, der jeweils hervorragend reagierte. Insgesamt sei die Punkteteilung in einem "alles andere als berauschenden Spiel" gerecht, befand Bruns: "Das 0:0 hilft uns zwar nicht richtig weiter, ist aber für die Moral besser als eine Niederlage".