Das Bäumchen-wechsel-dich-Spiel treibt vorm Start in die Rückrunde der Fußball-Oberliga am Sonntag (14 Uhr, Wilschenbruch) gegen Tabellenführer Kickers Emden beim FC Hansa seltsame Blüten.

Lüneburg. Am Ende der Winterpause melden sich zahlreiche Spieler und Berater bei Trainer Harry Pleß, der bis heute nicht weiß, ob er weiter auf Kassim Aidara setzen kann. Der Angreifer soll sich im Senegal aufhalten, hat Pleß gehört.

Heimweh, verlängerte Urlaube, verpasste Flieger - das kennt man aus der Bundesliga. Jetzt hat auch Hansa so einen Fall. Erscheine Aidara eines Tages doch, dürfe er aber auf weitere Spiele hoffen. "Schließlich ist er bis 30. Juni bei uns spielberechtigt." Nach dem Anheuern seines Bruders Mohamed in der Winterpause wird zumindest ein Aidara auflaufen. Auch die Rückkehrer Jaroslav Detko (war an Eintracht Lüneburg ausgeliehen) und Hakan Suyer von Buchholz 08, der von 2004 bis 2008 bei Lüneburger SK kickte, spielen eine Rolle in den Planungen. Mit den A-Junioren Marvin Missfeld, Felix Hackstein und Pascal Eggert sollen sie die Lücken stopfen, welche die Abgänge von Keeper Nico Fabian (Dassendorf), Felix Beck (TSV Auetal), Daniel Oertzen-Hagemann (Borstel) und Andreas Gotwich (Oldenstadt) hinterließen.

Unklar ist die Zukunft von Dennis Tornieporth, der wieder in den bezahlten Fußball wechseln will. Aktuell trainiert der 28-Jährige in Lotte. "In seinem Fall haben wir spätestens am 31. Januar Klarheit", sagt Pleß. Dann endet die Transferperiode. Trotz der Rotationen im Kader ist Hansas Coach zuversichtlich, die Klasse halten zu können: "Optimistisch stimmt mich der Charakter der Mannschaft. Die Spieler haben extra für das Trainingslager auf Usedom zwei Tage Urlaub genommen." Dort hatte das Trainer-Duo Pleß/Bruns vier Tage Zeit, die Spieler taktisch und konditionell auf die restlichen 22 Spiele vorzubereiten. In drei Testspielen auf Kunstrasen gab es zwei Siege (3:0 gegen Anklam, 4:1 gegen Usedom) und eine Niederlage (0:2 gegen Waren).

"Wir sind seit 17. Oktober unbesiegt, befinden uns jetzt aber in einer anderen Situation als vor Weihnachten", sagte Pleß vor der Nachholpartie gegen Emden. Trotzdem sei ein Punkt das Minimalziel, um auf für den Klassenerhalt erforderliche 45 Zähler (bisher 20) zu kommen.