Die Volleyballer der SVG Lüneburg kämpfen in der 2. Bundesliga um den Klassenerhalt. Trainer Malte Homeyer steht Rede und Antwort

Lüneburg. Mit dem Abstieg wollten die Volleyball-Männer der SVG Lüneburg in der 2. Bundesliga nichts zu tun zu haben. Nach der Hinrunde aber stehen die Lüneburger bei weitem nicht da, wo sie in dieser Spielzeit noch hinwollen. Coach Malte Homeyer, der das Traineramt vor etwas mehr als einem Jahr von Thomas Hähl übernommen hat, stand der Lüneburger Rundschau Rede und Antwort.

Hamburger Abendblatt:

Vor der Saison war als Ziel ein Platz im Tabellenmittelfeld ausgerufen worden, jetzt überwintert die SVG Lüneburg gerademal einen Rang und zwei Punkte von der Abstiegszone entfernt. Muss das Saisonziel reduziert werden?

Malte Homeyer:

Ich denke nicht, dass wir das Ziel jetzt schon revidieren müssen. Es sind lediglich vier Punkte bis zum siebten Platz, das ist absolut machbar. Man muss aber auch eingestehen, dass wir den Blick eher nach unten richten müssen, denn wir haben in der Hinrunde zu viele Spiele verloren, die man vielleicht hätte gewinnen können.

Zum Rückrundenauftakt am 15. Januar geht es zum Mitkonkurrenten TSGL Schöneiche, gegen den es zum Saisonbeginn eine 0:3-Heimpleite gab. Mit einer Niederlage in Schöneiche, dass sich verstärkt hat, stünde Lüneburg wieder auf einem Abstiegsplatz. Wie würde die Mannschaft, die auswärts sieglos ist, so einen Rückstand verkraften?

Homeyer:

Im Sport gibt es immer Rückschläge. Letzte Saison standen wir auch mit dem Rücken an der Wand und haben bewiesen, dass wir mit Druck umgehen können. Es ist richtig, davon habe ich gehört, dass sich Schöneiche mit einem ehemaligen Nationalspieler verstärkt hat und vermutlich wieder ein anderes Gesicht zeigen wird. Sie haben auch das aktuelle Video vom letzten Spiel, in dem der Neue dabei war, nicht zur Verfügung gestellt. Aber wir haben uns stark verbessert so dass ich einen heißen Tanz erwarte. Wir werden auf jeden Fall top motiviert sein.

Mit Mischa Urbatzka, Oliver Utermöhl, Jakub Brys, Dirk Binsch und Joost Römer wurden fünf Neuzugänge verpflichtet. Wie fällt die Bilanz der Neuen aus?

Homeyer:

Dirk Binsch hat uns wieder verlassen, nachdem seine Praktikumszeit in Hamburg abgelaufen ist und wird uns nicht mehr helfen können. Mischa Urbatzka hat gegen Norderstedt gezeigt, wie wichtig er für uns sein kann, er führt die jungen Spieler und geht mit guten Leistungen und positiver Ausstrahlung voran. Durch die Vorbereitung auf die kommende Beachvolleyball-Saison ist er nicht immer beim Training dabei, aber das wussten wir vorher. Oliver Utermöhl hat lange Zeit das Problem gehabt, dass Jakub Brys auf der Diagonalposition eine ausgezeichnete Saison spielt. Nachdem er sich in der Annahme deutlich verbessert hat, ist er eine echte Alternative. Jakub Brys macht derzeit einen sehr guten Job auf diagonal und hat sich auch außerhalb der Halle hervorragend integriert, wie alle Neuen. Joost Römer zeigt gute Ansätze, muss aber an sich weiter arbeiten.

Im Mittelblock gab es Probleme, da für diese Position mit Patrick Kruse und Nils Pickbrenner nur zwei Aktive zur Verfügung stehen. Da Nils Pickbrenner verletzt fehlte, musste sogar Außenspieler Christian Schulz einspringen. Wird es auf dieser Position Verstärkung durch Markus Böckermann oder andere geben?

Homeyer:

Nein. Markus Böckermann wird in Kiel bleiben und eine andere Option in der Mitte gibt es derzeit nicht.

Gibt es außer dem Abgang von Dirk Binsch weitere Veränderungen?

Homeyer:

Nein, es wird voraussichtlich keine Veränderungen geben.

Wie heißt der Trainer in der Saison 2011/12? Wann wird darüber verhandelt?

Homeyer:

Von mir aus gern Malte Homeyer. Wir haben eine tolle Mannschaft, ein super Umfeld und das beste Publikum der Liga. Aber darüber wird nach der Saison verhandelt, oder wenn klar ist, wohin die Reise geht.

Ist das Umfeld für die 2. Bundesliga ausreichend?

Homeyer:

Das Umfeld ist absolut ausreichend für die 2. Liga. Wo noch nachgebessert werden muss, ist in Bezug auf die Hallenzeiten. Es ist für mich schwer nachzuvollziehen, dass es nicht möglich ist, einer Zweitliga-Mannschaft drei volle Trainingszeiten in der Halle zu ermöglichen, in der sie auch die Wettkämpfe austrägt. Derzeit haben wir nur eine Einheit komplett in der Spielhalle.

Ist, langfristig gesehen, die 2. Bundesliga das Ende der Fahnenstange?

Homeyer:

Langfristig gesehen ist das sicher nicht das Ende der Fahnenstange, aber man muss langsam in das Geschäft reinwachsen und sich erst mal etablieren, bevor man über den nächsten Schritt nachdenkt. Aber warum sollte man dem tollen Publikum nicht auch einmal Erstliga-Volleyball anbieten, unsere Fans sind absolut erstligatauglich.