Bundesliga-Handballerinnen des Buxtehuder SV müssen heute nach Frankfurt/Oder. Meister HC Leipzig kommt nach Buchholz

Buxtehude/Buchholz. "Nein das ist mir noch nie passiert", sagt Dirk Leun und erinnert sich mit Grausen an die Rückfahrt vom Weihnachtsurlaub bei seiner Familien im hessischen Oberursel. Achteinhalb Stunden war der Trainer des Buxtehuder SV bei Schneetreiben und Glatteis unterwegs und versäumte erstmals eine Trainingseinheit seiner Bundesliga-Handballerinnen. "Ich bin in der Halle Nord angekommen, da war das Team bei den abschließenden Dehnübungen", sagt Dirk Leun. Die nachträgliche Weihnachtsfeier der Mannschaft im ViP-Raum der Halle Nord mit einem Raclette-Essen versäumte der Coach aber nicht.

Schon am heutigen Mittwoch geht es für die Buxtehuder Handballfrauen und ihren Trainer erneut auf Reisen. Der Tabellenzweite der Bundesliga muss zum Frankfurter HC (19 Uhr, Brandenburghalle). Obmann Michael Jungblut hat die Abfahrt um eine Stunde nach vorn verlegt, um 11 Uhr startet das BSV-Team zum ersten Spiel der Rückrunde, um rechtzeitig bei diesen Witterungsverhältnissen anzukommen. Dirk Leun sieht der Begegnung nach der langen EM-Pause mit gemischten Gefühlen entgegen. "Es ist wichtig, einen guten Einstieg zu finden", sagt der Buxtehuder Handballtrainer.

Auch wenn seine Damen vom Buxtehuder SV als Favorit in der Brandenburghalle antreten, sieht sich Dirk Leun mit dem Gastgeber Frankfurter HC auf Augenhöhe. "Wir müssen hellwach und hochkonzentriert sein", fordert Dirk Leun seine Mannschaft zu einer aggressiven Abwehrarbeit auf. Der Frankfurter HC ist zwar nur Tabellenneunter nach der Hinrunde, für Dirk Leun aber gehört der FHC nicht dort unten hin. Die letzten Ergebnisse haben es gezeigt, unter anderem gewann Frankfurt gegen den HC Leipzig.

Der Buxtehuder SV macht sich ein bisschen Sorgen wegen der hohen Erwartungshaltung, die der zweite Tabellenplatz mit nur einer einzigen Niederlage nach sich zieht. "Wir werden auch noch Spiele verlieren", sagt Dirk Leun. Für den Trainer ist vor allem eines wichtig, und das ist die Weiterentwicklung der Mannschaft. "Wir müssen uns Ziele setzen, wie wir besser werden", so Dirk Leun. Und das heißt, es muss verstärkt und intensiver an den Schwächen gearbeitet werden. Da nennt der BSV-Trainer unter anderem die Wurfeffektivität, das Umschalten von Abwehr auf Angriff und den Positionsangriff. "Häufig war unser Spiel lesbar und vom Gegner leicht auszurechnen", sagt Dirk Leun. Entscheidend für die Weiterentwicklung ist, dass die Mannschaft zum "Zeitpunkt X" topfit ist. Und das bedeutet, zu den Play-off-Spielen nach der Hauptrunde.

Erfreulich für den Buxtehuder SV ist die personelle Entwicklung. Nur Torhüterin Jana Krause fällt nach ihrem Kreuzbandriss noch aus, arbeitet aber an ihrem Comeback. Erstmals in dieser Saison kann Dirk Leun auf der rechten Seite seine vier Linkshänderinnen einsetzen, nachdem Maxi Hayn ihren Kreuzbandriss auskuriert hat und heute in Frankfurt nach neunmonatiger Pause ihr Bundesliga-Comeback gibt. Die 22 Jahre alte Außenspielerin ist zwar noch nicht bei 100 Prozent, hat aber in Testspielen überzeugt. Auch Susanne Henze trainiert nach ihrem Knorpelschaden wieder, steht als weitere Alternative zur Verfügung.

Die Handball-Frauen der SGH Rosengarten-Buchholz beenden das Jahr 2010 mit einem echten Kracher. Zum Rückrundenstart empfangen die "Luchse" am heutigen Mittwoch den deutschen Meister HC Leipzig in der Nordheidehalle in Buchholz (19:30 Uhr). Das Meisterteam aus Leipzig war für den Aufsteiger aus Rosengarten der erste Gegner in der Bundesliga, und mit 20:36 gab es auch gleich die bisher höchste Niederlage. "Wir hatten in Leipzig unsere eigene Vorgabe erreicht", sagt Trainer Martin Hug, "weniger als 40 Tore kassieren und 20 Tore werfen." Für das zweite Aufeinandertreffen gibt es keine Vorgaben. "Wir gehen entspannt in das Spiel", sagt Martin Hug, der bis auf Melanie Schliecker alle Spielerinnen wieder an Bord hat.