Trainer Harry Pleß vom FC Hansa erwartet gegen Drochtersen Abstiegskampf pur. Die Gäste kommen mit vier ehemaligen Lüneburger Fußballern

Lüneburg. Der FC Hansa Lüneburg steht in der Fußball-Oberliga knapp über dem Strich, die SV Drochtersen/Assel knapp darunter. Am Sonntag (14 Uhr, Wilschenbruch) treffen beide Mannschaften, die nur ein Punkt voneinander trennt, aufeinander.

Beide Trainer erwarten Abstiegskampf pur, beide wollen das klassische Sechs-Punkte-Spiel gewinnen. "Drochtersen verspürt den gleichen Druck wie wir", sagt Hansas Trainer Harry Pleß, "entscheidend wird sein, wer damit besser umgehen kann." Zweimal hat Hansa in direkten Abstiegsduellen - gegen Uelzen und Arminia Hannover - die Nerven behalten und gewonnen. Pleß hofft, dass es am Sonntag wieder so ist, denn: "Von den derzeit letzten acht Klubs werden sechs absteigen. Deshalb wären drei Punkte ein großer Schritt nach vorne." Um die Motivation seiner Spieler zusätzlich anzustacheln, hat Pleß ihnen erzählt: "Das wird ein Pokalspiel - aber ohne Verlängerung."

Am Dienstag hatte sich Hansa mit einem 3:0-Sieg gegen den Bezirksligisten MTV Treubund auf das Abstiegsderby eingestimmt. Zum Einsatz kamen dabei Nachwuchstalent Daniel Oertzen-Hagemann und Sebastian Kunert, der einen Treffer zum Sieg beisteuerte. Die beiden anderen Tore erzielte Felix Beck, der damit seine Ladehemmung beendet hat.

Für Pleß war interessant zu beobachten, mit welcher Einstellung einzelne Spieler in die Partie gegen den zwei Klassen tiefer kickenden Lokalrivalen gingen. "Wichtig war das Zusammenspiel der Ersatzspieler mit den Akteuren aus der ersten Elf", so Pleß. Richtig aufgedrängt habe sich aber keiner. Auf ein Wiedersehen mit Lüneburg freuen sich vier ehemalige Fußballer vom LSK oder Hansa, die heute bei der SV Drochtersen/Assel spielen, darunter Ex-Kapitän Raphael Staffelt, Torjäger Benjamin Tillack und Lukas Hertting. Ob einer oder alle eingesetzt werden, ließ Drochtersens Coach Lars Jagemann offen: "Sie sind zwar heiß auf das Spiel - ich weiß aber noch nicht, wen ich bringe". Zuletzt hätten einige Stammspieler nicht überzeugt, deshalb denkt Jagemann über Änderungen nach. Neben der fehlenden Einstellung macht dem Coach besonders die katastrophale Auswärtsbilanz von null Punkten zu schaffen. In Lüneburg soll endlich etwas Zählbares herausspringen. "Wir wollen gewinnen. Darum werden wir nicht nur reagieren, sondern agieren." Hört sich nach einem offenen Schlagabtausch an.

Den erwarten die Fußballfans auch im Nachbarschaftsduell der Landesliga TSV Bienenbüttel gegen Eintracht Lüneburg zur gewohnten Spielzeit am Sonntag um 15 Uhr. Bereits am Sonnabend, um 18 Uhr kommt es zu einem weiteren Kreisvergleich Lüneburg gegen Stade, TV Jahn Schneverdingen erwartet als Gastgeber die Oberliga-Resever von der SV Drochtersen/Assel, das Team mit der besten Auswärtsbilanz.