Die von Carsten Lorenzen trainierten Fußballer von der SV Eintracht Lüneburg gehören in der Landesliga zu den führenden Mannschaften

Lüneburg. Nach zwei Niederlagen gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenregion haben die Landesliga-Fußballer von der SV Eintracht Lüneburg jetzt mit einem 4:1-Auswärtssieg beim MTV Moisburg sportlich erfolgreich auf die Minikrise reagiert. Die Lüneburger Rundschau sprach mit Coach Carsten Lorenzen, im zweiten Jahr Übungsleiter bei Eintracht Lüneburg, über den Saisonstart seiner Mannschaft und seine Erwartungen an die Fußballsaison auch im Wettbewerb um den Bezirkspokal.

Lüneburger Rundschau:

Ihre Mannschaft hat gegen Schlusslicht TV Meckelfeld und Aufsteiger SV Drochtersen/Assel II verloren. Die beiden aktuellen Tabellenführer SV Ahlerstedt/Ottendorf und Blau-Weiß Bornreihe konnten geschlagen werden. Wie erklären Sie sich die zwei Gesichter Ihrer Mannschaft?

Carsten Lorenzen:

Das zeigt doch nur, dass man keine Mannschaft unterschätzen darf. Dieses spiegelt auch die Tabelle wider, die sehr eng zusammen ist. Ebenso fällt es uns manchmal noch etwas schwer, gegen sehr tief stehende Mannschaften zu spielen. Doch dies werden wir auch besser hinbekommen.

Nach vier Siegen in Folge (drei in den Ligaspielen und im Achtelfinale um den Bezirkspokal beim VfL Jesteburg) wirkte Eintracht dieses Jahr zeitweise konstanter als die Saison davor, war insgesamt auch besser in die Saison gestartet. Hat der Eindruck von Beständigkeit getäuscht?

Lorenzen:

Das glaube ich nicht. Dieses war eine kleine Schwächphase, von der wir uns erholt haben.

Apropos Pokal, sie haben es dieses Jahr als Pokalverteidiger bereits wieder unter die letzten Acht geschafft und gelten gemeinhin als Favorit. Glauben sie daran, dass Eintracht den Pokalerfolg vom Vorjahr wiederholen kann?

Lorenzen:

Die Pokalspiele sind eine tolle Abwechselung zu den Ligaspielen. Da wollen wir solange wie möglich dabei bleiben.

Welchen Stellenwert hat für Sie der Wettbewerb um den Bezirkspokal?

Lorenzen:

Das ist jedes Mal ein Highlight und um so weiter man kommt, je mehr Interesse findet der Wettbewerb in der Öffentlichkeit. Wir freuen uns auch, dass wir endlich mal ein Pokalspiel zu Hause haben.

Auf ihren Gegner im Pokal-Viertelfinale, TV Jahn Schneverdingen, trifft Eintracht Lüneburg auf eigener Anlage bereits in zwei Wochen am 3. Oktober 2010. Ist das dann eher eine Generalprobe für das Pokalspiel im Dezember ebenfalls am Häcklinger Weg, oder stehen die Punkte in der Meisterschaft im Vordergrund?

Lorenzen:

Das eine hat mit dem andern nichts zu tun. In der Meisterschaft geht es nach dem Spiel weiter, egal wie es ausgegangen ist. Im Pokal geht es nur bei Sieg weiter.

Mit acht Neuzugängen hat Eintracht Lüneburg für die laufende Saison ungewöhnlich viele Fußballer neu verpflichtet. Gegangen sind nur Roman Razza (Uelzen) und Maik Peyko (Neetze). Spricht das nicht dafür, dass der Verein und Sie insgeheim doch mit dem Ziel Meisterschaft und Aufstieg in die Oberliga liebäugeln, auch wenn das als offizielles Ziel der Eintracht nicht verlautbart wird?

Lorenzen:

Es haben uns auch Sascha Post (TuS Reppenstedt) und Kristoffer Kolle (Studium in Mainz) verlassen. Somit passt das mit den Neuzugängen sehr gut und wir wollten uns schon etwas mehr in der Breite aufstellen.

Vor ihrer Zeit als Spielertrainer vor zwölf Jahren beim TuS Neetze abgesehen, ist Eintracht Lüneburg nach dem SV Scharnebeck in der Saison 2008/2009 ihre zweite Station als Übungsleiter. Ihr Vertrag endet mit der laufenden Saison. Haben Sie schon an eine Verlängerung nachgedacht?

Lorenzen:

Nein bis jetzt noch gar nicht

Machen Sie eine mögliche Verlängerung von einem bestimmten sportlichen Erfolg wie Aufstieg oder erneuten Gewinn des Bezirkspokals abhängig?

Lorenzen:

Nein, wichtig für mich ist, dass die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen absolut auf einer gemeinsamen Ebene abläuft. Das ist so auf der Hasenburg und deswegen macht es unheimlich viel Spaß, hier zu sein.

Zuletzt eine etwas persönliche Frage. Mit Vincent und Bennent spielen ihre beiden Söhne bei Eintracht Lüneburg. Gibt es da im familiären Rahmen oder innerhalb der Mannschaft manchmal Schwierigkeiten wegen Ihrer Doppelrolle als Vater und Trainer?

Lorenzen:

Nein überhaupt nicht. Einerseits können wir Sportplatz und zu Hause sehr gut trennen und andererseits haben beide auf ihre Art einen sehr guten Stellenwert in der Mannschaft und werden dort hundertprozentig akzeptiert.