Erste Saisonniederlage der Oberliga-Kicker nach zuvor vier Remis

Lüneburg. Es hätte ein perfekter Lüneburger Fußball-Sonntag werden können. Die Spätsommersonne tauchte den Wilschenbruch in ein freundliches Licht, 800 Zuschauer säumten die Ränge und die junge, talentierte Mannschaft des FC Hansa Lüneburg war hochmotiviert, wollte dem Oberliga-Kontrahenten und Titelaspiranten VfB Oldenburg unbedingt ein Bein stellen. Doch am Ende stand die Mannschaft von Harry Pleß mit leeren Händen da: unglücklich mit 0:1 verloren, aber weitere Sympathien gewonnen.

Hansa startete wie entfesselt, setzte die Gäste unter Druck und kamen zu Chancen in Serie. Beim Freistoß von Dennis Tornieporth krachte der Ball an die Latte und kurz darauf war Daniel Stäcker frei durch, lief mutterseelenallein auf den Oldenburger Torwart zu - und vergab. "Der Ball, den Dennis sensationell rechts um die Abwehrmauer herumgezogen hat, war eigentlich nicht haltbar", beschrieb Hansas Co-Trainer Gerd Bruns die Parade vom Oldenburger Keeper bei einem weiteren Freistoß von Tornieporth. Nach einer halben Stunde gab es den dritten Freistoß für Hansa aus aussichtsreicher Position. Nun lief Maik Kruse an. Doch auch der Mittelfeldakteur hatte kein Glück - die Plastikkugel krachte ans Lattenkreuz. Zur Pause war der Favorit froh, das 0:0 gehalten zu haben.

Sollte es im fünften Spiel etwa das fünfte Remis für Hansa geben? Nein, denn der von Werder Bremen nach Oldenburg gewechselte Daniel Franziskus hatte etwas dagegen: Nachdem Hansa Abwehr weit aufgerückt war - beide Innenverteidiger standen auf Höhe der Mittellinie - steckte ein Oldenburger den Ball durch die entstandene Lücke, Franziskus schnappte sich den Ball und vollendete sicher zum 0:1 (54. Minute). Zwar hatte Hansa in der ausgeglichenen zweiten Halbzeit noch eine Chance durch Luc N'Djock, doch auch die aus Goslar gekommene Verstärkung traf nicht. In den letzten Minuten verzögerten die Gäste geschickt das Spiel und retteten die drei Punkte über die Zeit. "Ich bin mit der Leistung unserer Mannschaft sehr zufrieden, nur mit dem Ergebnis nicht", resümierte Bruns nach 90 Minuten. "Wir haben aber erneut gesehen, dass wir mit Spitzenteams mithalten können, sind aber froh, dass wir nicht nur gegen dicke Brocken wie Meppen, Goslar und Oldenburg spielen müssen."