Lüneburger Oberliga-Fußballer mit 4:4 bei Güldenstern Stade nicht zufrieden

Lüneburg. Nur neun Tage nach dem Desaster beim 2:3 im Spiel um niedersächsischen Pokal gegen Ramlingen/Ehlershausen haben die Oberliga-Fußballer von Hansa Lüneburg beim 4:4 (0:0) bei Güldenstern Stade vor rund 400 Zuschauern erneut einen Sieg in der Schlussphase verschenkt. Fiel das 2:3 im Pokalspiel in der Nachspielzeit, ließ sich die Hansa-Abwehr in Stade zwei Minuten vor Schluss düpieren. Ein Einwurf des Stader Angreifers Florian Höringer segelte bis in den Fünfmeterraum, wo Patrick Klee ungehindert per Kopf zum 4:4-Endstand vollendete.

Danach war Trainer Harry Pleß konsterniert. "Wir schießen auswärts vier Tore und gewinnen trotzdem nicht", haderte er mit dem Ergebnis, das vom Spielverlauf her eher einem Verlust von zwei Punkten als einem Punktgewinn gleich kam. Als Ursache für den verschenkten Sieg nannte Lüneburgs Trainer unter anderem die Unerfahrenheit einiger Spieler, vor allem der Innenverteidigung mit Eugen Krasnikov, 21 Jahre, Stefan Wolk, 20, und Torwart Alexander Walter, 21. Dazu kam ein "geschenkter" Elfmeter für Güldenstern.

Dass Harry Pleß mit ernster Miene vom Platz ging, während sein Gegenüber, Güldensterns Trainer Martin König, ein verschmitztes Grinsen zeigte, ist zu verstehen. Königs Coup, mit Florian Höringer in der 75. Minute vor Schluss einen Spieler einzuwechseln, der weit einwerfen kann, ging auf. Pleß dagegen sah eine überlegene Lüneburger Mannschaft, auf der die Außenspieler Dennis Krasnikov und Dennis Tornieporth fast nach Belieben schalten und walten konnten.

Allein mit Tore schießen wollte es erst nicht klappen. Kassim Aidara, Luc N'Djock und Felix Beck waren nicht in der Lage, den ebenfalls unerfahrenen Stader Torhüter Patrick Bartsch zu überwinden. Nach dem Seitenwechsel setzte Hansa seinen Sturmlauf auch ohne den gelb-rot-gefährdeten Kassim Aidara fort, N'Djock traf zunächst nur den Pfosten, verwertete wenig später aber einen flachen Ball von Tornieporth in den Strafraum zum 0:1 (56. Minute). Von da an ging es Schlag auf Schlag. Dennis Krasnikov legte von der Grundlinie für Daniel Stäcker zum 0:2 auf (63.). Der Stader Kristof Heitmann vollendete nach Freistoß von Timo Ritter mit links zum 1:2 (68.). Sieben Minuten später: Tornieporth bedient den für Aidara eingewechselten Jaroslav Detko. Wieder von der Grundlinie, und schon hieß es 1:3. Das musste 15 Minuten vor Schluss die Vorentscheidung sein.

Doch dann gab es Elfmeter für Güldenstern. Weshalb, das wusste wohl nur Schiedsrichter Sören Steeg aus Nordholz. Christopher Eggers war es egal, der defensive Mittelfeldspieler verwandelte sicher zum 2:3 (79) . Jetzt besannen sich die Stader auf ihre Tugenden, begannen zu kämpfen, legten an Tempo und Einsatz zu und kamen zu Chancen und durch Höringer zum 3:3 (85.). Dann der nächste Schlag. Der bis dahin sehr sichere Schlussmann von Güldenstern, Patrick Bartsch, konnte einen Ball nicht festhalten, N'Djock ließ sich diese Chance aus zwei Metern zum 3:4 nicht entgehen (87.). Eine Minute später bekam Güldenstern den Einwurf zugesprochen, der zum 4:4 führte.