Nach drei Tagen Trainingslager setzen sich die Bezirksligafußballer in der ersten Runde um den Bezirkspokal mit 3:1 beim Vastorfer SK durch

Lüneburg. Man sieht sich immer zweimal im Leben, lautet ein geflügeltes Wort. Die beiden Bezirksligamannschaften vom Vastorfer SK und dem TuS Neetze treffen zum Auftakt der Fußballsaison 2010/2011 sogar zweimal innerhalb einer Woche aufeinander. Den besseren Start hatten in der ersten Runde des Bezirkspokals die Gäste aus Neetze, die sich mit einem 3:1 (3:1)-Auswärtssieg beim Vastorfer SK für die zweite Runde qualifizierten. Am Sonnabend um 18 Uhr stehen sich beide Vereine am ersten Spieltag der Bezirksliga eins an gleicher Stelle erneut gegenüber.

"Lieber verliere ich im Pokalwettbewerb als in der Liga", spendete sich Vastorfs Trainer Andreas Zeidler selbst Trost nach der Niederlage auf eigenem Platz. Seine Mannschaft habe die erste Halbzeit verschlafen. Nach dem Seitenwechsel kam mit Jörn Sieben zwar endlich Ordnung ins Mittelfeldspiel, aber ein Treffer wollte nicht gelingen. Zweimal landete der Ball an der Querlatte. Ebenso häufig verfehlten Vastorfs Angreifer das leere Tor. Zeidler. "Den Ausgleich hätten wir leicht schaffen können." Den einzigen Treffer für Vastorf erzielte Felix Anders. Zeidler hofft jetzt, dass seine Mannschaft es am Sonnabend besser machen wird. Für TuS Neetze war Johannes Ebel dreifacher Torschütze. Die Gäste, direkt aus dem Trainingslager angereist, waren im zweiten Durchgang "stehend K.o.", wie es Fußballabteilungsleiter Hartmut Vogt ausdrückte. "Unsere Spieler hatten vorher zwei Tage lang durchgehend trainiert und selbst am Spieltag noch eine Übungseinheit absolvieren müssen und deshalb einfach keine Kraft mehr. Trotzdem konnten wir den Vorsprung bis zum Schluss verteidigen."

Ebenfalls mit schweren Beinen mussten die Fußballer vom Landesliga-Aufsteiger TSV Bienenbüttel ihr erstes Pflichtspiel der neuen Saison bestreiten. Beim Bezirksligisten SV Rosche machte sich die hohe Belastung in der Endphase der Saisonvorbereitung deutlich bemerkbar. Einen Tag nach dem 1:7 im Testspiel gegen den Oberligisten SV Drochtersen/Assel konnte die Mannschaft von Trainer Sören Hillmer in der Schlussviertelstunden nicht mehr mithalten, unterlag am Ende verdient mit 2:4 (1:1). Bis 16 Minuten vor Schluss lag der TSV Bienenbüttel in Führung, kassierte dann noch drei Gegentreffer. Nach dem 1:1 durch Martin Junk kurz vor der Pause traf Mirlind Thaqi zwanzig Minuten vor Schluss zur 2:1-Führung. "Wir haben uns zu viele individuelle Fehler geleistet, waren in den Beinen und im Kopf nicht richtig fit", sagte Hillmers nach dem Aus in der ersten Pokalrunde. Der Versuch, sich in ein Elfmeterschießen zu retten, konnte unter diesen Umständen nicht gelingen.

Für einen Paukenschlag sorgte der SV Scharnebeck . Der frisch gebackene Aufsteiger in die Bezirksliga eins besiegte den neuen Ligakonkurrenten und Vorjahres-Vizemeister TSV Gellersen vor 150 Zuschauern fast sensationell mit 4:0. "Wir sind total überrascht", kommentierte Scharnebecks stellvertretender Abteilungsleiter Karsten Diekhof den Überraschungs-Coup. Scharnebeck hatte von Beginn an Druck entfacht und den Gästen keine Minute zum Verschnaufen gegeben. Die logische Folge des Sturmdrangs war das 1:0 in der 9. Minute durch Maximilian Kopp. Bereits in der 18. Minute erhöhte Farid Mekhtoub per abgefälschtem Freistoß aus 25 Metern auf 2:0. Kurz vor dem Pausenpfiff brachte Scharnebecks Spielmacher Bruno Schleiss seine Mannschaft einem sehenswerten Treffer aus der Drehung mit 3:0 in Führung. Das war zugleich die Vorentscheidung in einem bis zu diesem Zeitpunkt einseitigen Spiel. Der von den meisten Trainern als Favorit gehandelte TSV Gellersen hatte sich von den beherzt kämpfenden Hausherren einschüchtern lassen und konnte sich in den ersten 45 Minute keine einzige Torchance erspielen. Nur in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit bot sich den zufriedenen Zuschauern ein anderes Bild. Gellersen kam nun gefährlich in die Nähe des Scharnebecker Tores. Nach einer Stunde war das Zwischenhoch der Gäste verpufft. Maximilian Kopp erzielte seinen zweiten Treffer zum 4:0-Endstand. "Danach gab es nur noch Geplänkel, das Spiel war endgültig entschieden", resümierte Diekhof. "In diesem Spiel haben wir Selbstbewusstsein getankt. Trotzdem hätte ich lieber im Punktspiel als im Pokal gewonnen." Auch diese beiden Teams treffen am ersten Spieltag der neuen Saison an gleicher Stelle aufeinander.

Auch im zweiten Pokalderby trafen mit MTV Treubund Lüneburg und SV Ilmenau zwei Bezirksliga-Konkurrenten aufeinander, wobei die Hausherren nach 90 Minuten die Nase mit 3:1 (2:0) vorne hatten. Meulan Baran und Konstantin Krüger legen vor 130 Zuschauern den Grundstein zum späteren Sieg. Auch vom Anschlusstreffer des SV Ilmenau in der 65. Minute ließ sich die junge Lüneburger Mannschaft nicht irritieren. Fünf Minuten später machte Dennis Glanz mit seinem Tor zum 3:1 alles klar.