Bremer Bundesligareserve gewinnt Freundschaftsspiel zur 100-Jahre-Feier des TSV Auetal mit 10:1

Toppenstedt. Nicht nur im Vereinswappen dominiert Orange, auch der gesellschaftliche Höhepunkt der 100-Jahre-Feier des Sportvereins für die Orte Garstedt, Toppenstedt und Wulfsen, die "Orange Night" am 21. August 2010, steht unter dem Motto der nach der gleichnamigen Zitrusfrucht bezeichneten Farbmischung aus Gelb und Rot. Zum sportlichen Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten trat nun auch noch die Bundesligareserve von Werder Bremen von Kopf bis Fuß in Orange gekleidet zum Freundschaftsspiel an. Und spielte groß auf, gewann vor knapp 400 Zuschauern locker mit 10:1 (5:1) Toren.

Auetals Trainer Torsten Altmann testete sieben von acht Neuzugängen

"In unserer Nachbargemeinde Garlstorf ist Schützenfest", begründete Ernst Riedel, der beim TSV Auetal 40 Jahre lang als Fußballobmann die Sparte der Balltreter leitete, das etwas geringe Zuschauerinteresse am Auftritt von Werder Bremen II. Was die Werder-Amateure in Toppenstedt ablieferte, könnte auch als Schützenfest bezeichnet werden. Schon nach zehn Minuten hatte Bremens bester Angreifer, Pascal Testroet, dreimal getroffen. "Wir haben zum ersten Mal mit Viererabwehrkette gespielt. Das hat anfangs überhaupt nicht geklappt", erklärte Auetals neuer Trainer Torsten Altmann, das Anfangsdilemma seiner mit acht Neuzugängen umgekrempelten Mannschaft. "Wer ist das denn?", war deshalb auch eine häufig gestellte Frage unter den Fußballfans am Spielfeldrand, wenn die eigene Mannschaft in Ballbesitz war. Natürlich nicht dann, wenn Torwart Hannes Öhler im Blickpunkt stand.

Wegen des großen Zulaufs hat der TSV Auetal jetzt drei Herrenmannschaften

Der Keeper kassierte zwar ungewöhnliche zehn Gegentreffer, konnte sich aber genauso häufig auszeichnen. "Das war total anstrengend heute, hat aber auch richtig Spaß gemacht", sagte der Routinier im Kasten nach Spielschluss. Trainer Torsten Altmann hatte sieben der acht Neuzugänge gebracht. Dass mit Oliver Rupprecht und Yannick Heidrich, die beide zum TSV Winsen wechseln, wo auch ihr bisheriger Trainer Gunnar Sellmar anheuerte, den Verein verlassen haben, beurteilten Ernst Riedel und Torsten Altmann sehr unterschiedlich. "Das waren unsere Besten", sagte Riedel. Altmann dagegen sieht den Weggang der Leistungsträger gelassen. "Wir planen ohnehin den Umbruch mit jungen Leuten", sagte er. Der Zulauf beim TSV Auetal war im Jubiläumsjahr so groß, dass jetzt sogar eine dritte Herrenmannschaft für den Spielbetrieb angemeldet werden konnte. Einer der Neuen konnte sich gegen Werders Zweite gleich als Torschütze empfehlen. Dabei profitierte Carlos Rodrigues (bisher Sporting Clube) allerdings von einem Fehler von Bremens Torhüter Sebastian Patzler, der seinem Namen alle Ehre machte und über den Ball schlug. Rodrigues traf zehn Minuten vor der Pause zum 1:5. Auetals Mittelfeldspieler Mirco Exner hatte nach gut einer halben Stunde den ersten Schuss auf das Bremer Tor abgegeben. Davor hatten John-Dieter Thoele und erneut Pascal Testroet die Bremer Führung auf 5:0 ausgebaut. Beim fünften Treffer für Werder II hatte allerdings Auetals Abwehrchef und Mannschaftskapitän René Hustedt mit der Hacke letzte Ballberührung.

Die Fans bekamen noch einige Pfosten- und Lattentreffer geboten und brauchten ihr Kommen trotz der hohen Niederlage für den TSV Auetal nicht zu bereuen. In Halbzeit zwei hielten Werders Torschützen Testroet und Thoele (je zwei) und Tim-Nils Wrieden die Zuschauer bei Laune.