Drei vierte Plätze bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften, Sören Ludolph gelingt die Titelverteidigung in Wattenscheid.

Amelinghausen. Die gute Nachricht erreichte sie noch in Wattenscheid. Unmittelbar nach Abschluss der 112. deutschen Meisterschaften hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) den aus Amelinghausen stammenden Sören Ludolph (LG Braunschweig) und Nils Winter (Buxtehuder SV) für die Leichtathletik-Europameisterschaften in Helsinki nominiert. Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen für die kontinentalen Titelkämpfe vom 27. Juni bis 1. Juli allerdings kaum sein. Während es für den 24 Jahre alten 800-Meter-Renner Ludolph nach dem dritten Meistertitel in Folge der erste Start bei einer internationalen Meisterschaft im Männerbereich ist, beendet der 35 Jahre alte Weitsprung-Routinier in Finnland seine glanzvolle Karriere.

Bei den deutschen Meisterschaften genügten Nils Winter bei schwierigen Wetterbedingungen 7,69 Meter und Rang vier für den Sprung in das 94 Athleten umfassende EM-Aufgebot. Sören Ludolph drückte im 800-Meter-Finale nicht aufs Tempo, weil er sich auf seinen gewohnt starken Endspurt verlassen konnte. Auf den letzten 50 Metern zog der Titelverteidiger am lange führenden Sebastian Keiner (Erfurt) vorbei und siegte in 1:49,04 Minuten mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung. Mit dem Niedersachsenrekord von 1:44,80 Minuten hat der angehende Polizeikommissar Ludolph auch die Norm für die Olympischen Spiele in London erfüllt.

Jana Sussmann aus Winsen beendet die verkorkste Saison 2012 vorzeitig

Das gleiche Erlebnis wie vor zwei Jahren in Braunschweig widerfuhr Paul Dittmer (MTV Hanstedt) jetzt in Wattenscheid. Damals wie heute verpasste er mit dem Minimalrückstand von einer Hundertstelsekunde die Bronzemedaille über 110-Meter-Hürden. Der neue Bezirksrekord von 13,69 Sekunden tröstete den 25 Jahre alten Studenten der Wirtschaftspsychologie über den undankbaren vierten Platz hinweg, ebenso der abendliche Besuch in der Düsseldorfer Altstadt. "Paul hat eine beeindruckende Leistung gezeigt und richtig gefightet", lobte Heimtrainer Wolfgang Striezel seinen Schützling, der sich in einem spektakulären Endlauf gegen erstklassige Konkurrenz behauptete. Der klar führende Gregor Traber (Tübingen) strauchelte an der letzten Hürde und fiel noch vom ersten auf den siebten Platz zurück. "Es war wichtig, dass Paul endlich von seiner Bestzeit runterkommt und eine Sechs hinter dem Komma stehen hat", blickt Striezel optimistisch in die Zukunft.

Auch Tim Kelly Pahnke (ebenfalls MTV Hanstedt) konnte bei seinem DM-Debüt über die Hürden überzeugen. In 14,36 Sekunden, nur sechs Hundertstel oberhalb seiner Bestzeit, belegte der 21 Jahre alte Meckelfelder den elften Platz unter 16 Startern.

Ihren zweiten und vermutlich letzten Start der verkorksten Saison 2012 bestritt Jana Sussmann (Laufteam Haspa Marathon Hamburg) aus Winsen. Im Vorjahr strahlende deutsche Meisterin, musste sich die 21-Jährige mit Rang vier und 37 Sekunden Rückstand auf ihre Bestzeit begnügen. Nun stehen die genaue Diagnose der multiplen gesundheitlichen Probleme und deren Therapie an oberster Stelle.

Eine Verbesserung der Meldezeit um erstaunliche 15 Sekunden auf 7:44,92 Minuten gelang der männlichen 3 x 1000-Meter-Jugendstaffel der LG Nordheide. Im Endlauf der deutschen Jugendstaffelmeisterschaften erreichten Fynn Paul Timm (Lüneburg), Leon Allers (Tostedt) und Lennart Ahrens (Stelle) den starken zehnten Platz. Sein weibliches Mittelstreckentrio schickte LG-Trainer Gerd Prüsmann nicht ins Rennen, weil Lea Madlen Meyer am kommenden Wochenende noch die Qualifikationschance zur U20-WM hat.