Buxtehudes Bundesliga-Handballerinnen besiegen HC Leipzig. Sonntag nach Blomberg

Buxtehude. Wolfgang Watzulik, Präsident des Buxtehuder SV, war richtig aus dem Häuschen. Nachdem er vor 1600 Handball-Zuschauern kräftig die Werbetrommel für die Veranstaltungen zum 150-jährigen Vereinsbestehen gerührt hatte, griff er nach Spielende nochmals zum Mikrofon. "Jana Krause hat weltmeisterlich gehalten", lobte er die Torfrau zwischen den Pfosten, die entscheidenden Anteil am 23:18 (9:5)-Erfolg der Buxtehuder Handballerinnen im Bundesliga-Spitzenspiel gegen den HC Leipzig hatte.

"Jana Krause - wer denn sonst", urteilte der Hallensprecher im Schulzentrum Nord und war fast sprachlos, als die BSV-Torhüterin wieder eine Chance der Gäste aus Sachsen zunichte gemacht hatte. Die 24 Jahre alte Torhüterin Jana Krause und eine aggressive Abwehr machten im Spitzenspiel der Bundesliga den Unterschied aus. Immerhin ging es um den begehrten zweiten Tabellenplatz, den das Team von Trainer Dirk Leun mit dem deutlichen Sieg verteidigte und am kommenden Sonntag auch im dritten Spiel der englischen Woche bei der HSG Blomberg/Lippe verteidigen will. Um 16 Uhr muss der Buxtehuder SV im Schulzentrum an der Ulmenallee auflaufen. Begleitet wird das Team vom Fanklub Has und Igel, der einen Bus gechartert hat und die BSV-Frauen kräftig unterstützen will.

Trainer Dirk Leun hofft, dass sich bis zum Sonntag die Situation im Krankenlager verbessert. Katja Langkeit und Josephine Techert lagen mit Erkältungen flach, Jana Stapelfeldt kuriert ihren Muskelfaserriss aus und saß am Mikrofon des Internet-Fernsehens und kommentierte die Liveübertragung des Spitzenspiel.

Die Voraussetzungen vor dem Gipfeltreffen mit dem HC Leipzig waren nicht gerade günstig. Aber davon ließen sich die Buxtehuder Handballfrauen nicht beeinflussen. Das Team um Mannschaftsführerin Isabell Klein steckte auch den 0:2-Rückstand und die Tatsache, das erste Tor erst nach acht Minuten geworfen zu haben, weg. Und schon in dieser frühen Anfangsphase deutete Jana Krause an, wie wichtig sie in dieser Partie noch werden sollte. Im Vergleich zur Leipziger Nationaltorhüterin Katja Schülke war sie diesmal um Längen voraus und bestätigte mit ihrer grandiosen Leistung, dass sie zu Recht zum DHB-Kader gehört.

Jana Krause, das Energiebündel, riss ihre Mitspielerinnen regelrecht mit. Immer wieder ballte sie nach gelungenen Aktionen die Faust und feuerte unentwegt ihr Team zum Weitermachen an. Auch die 1600 Besucher in der Halle Nord wurden von der Power der Torfrau mitgerissen, in fast jeder Szene gab es Szenenapplaus.

Trainer Dirk Leun sprach von einem fantastischen Spiel. Der Grundstein zum Erfolg wurde auch für ihn in der Abwehr gelegt. Das Halbzeitergebnis von 9:5 sagt alles aus. "Wer in einer Halbzeit nur fünf Tore erzielt, kann nicht gewinnen", sagte ein enttäuschter Leipziger Trainer Stefan Madsen.

Dass Torhüterin Jana Krause den Blumenstrauß als Spielerin des Tages überreicht bekam, war selbstverständlich. "Eigentlich", so sagte Manager Peter Prior, "hätten heute zwei Spielerinnen dieses Auszeichnung verdient gehabt." Jessica Oldenburg musste auf der linken Halbposition im Rückraum durchspielen und deutete ihre vielversprechende Entwicklung an. Zusammen mit Stefanie Melbeck und Diane Lamein war die 20-Jährige mit jeweils fünf Treffern eine der erfolgreichsten Torschützinnen. Die Vertragsverlängerung bis zum Jahre 2014 - genau wie von Rechtsaußen und Linkshänderin Maxi Hayn - scheint Jessica Oldenburg beflügelt zu haben.

Die Tore: Jessica Oldenburg (5), Stefanie Melbeck (5), Diane Lamein (5(4), Isabell Klein (3), Maxi Hayn (3), Lone Fischer (1), Randy Bülau (1)