Die neue Trendsportart beim TSV Winsen vereint Stockkampf, Aerobic und Taekwondo zu rhythmischer Musik. Sie erfreut sich wachsener Nachfrage.

Winsen. "En garde - vier vor, vier zurück." Wer hierbei an Mantel- und Degenfilme denkt, ist ganz sicher in der Sporthalle fehl am Platz. Es handelt sich um eine neue Trendsportart, die sich wachsender Nachfrage erfreut. Escribic heißt der neue Sport, bei dem mit zwei Stöcken "gekämpft" wird und den Trainerin Kathrin Jänicke vom TSV Winsen anbietet.

Escribic setzt sich aus dem traditionellen, philippinischen Stockkampf Escrima und Elementen aus der Aerobic zusammen. Entwickelt hat diese Trainingsmethode der Taekwondo-Großmeister Alfred Gehlen, der dabei die kriegerischen Elemente stark abmilderte. Silvia Hafemeister ergänzte dazu Schrittkombinationen und rhythmische Musik. Bei Letzterer hat auch Trainerin Jänicke ihren Basic-Instruktor-Schein erworben. "Ich war sofort von diesem Sport mit der eingängigen Drumsmusik begeistert", sagt sie, "ein Sport für Geist und Körper-"

"Links vor, links schlägt, rechts vor, rechts schlägt und nicht vergessen, dass der freie Stock auf der Schulter ruht." So lauten die Anweisungen von Trainerin Kathrin Jänicke für die erste Übung beim Escribic-Kursus in die Sporthalle am Jahnplatz. Jeweils zwei Teilnehmer stehen sich gegenüber und halten Fiberglasfaser verstärkte einen Meter lange Escrima-Sticks mit Schaumstoffummantelung in den Händen. Jetzt ist Konzentration gefragt, denn die Arm- und Beinbewegungen sollen koordiniert ablaufen, der Stock des Partners soll getroffen werden. Beim Escribic wird jeweils eine Körperseite bewegt. Dadurch werden beide Gehirnhälften gleichstark beansprucht und die Konzentration und Koordinationsfähigkeit wird gefördert. Gar nicht leicht, waren sich die Teilnehmer einig. "Wenn man nicht mehr drüber nachdenkt, klappt es besser mit den Schrittfolgen und die eingängige Musik reißt einen mit", sagt Antje Löschmann, die zum ersten Mal diese Sportart ausprobierte. "Jeder muss erst seinen Rhythmus finden, man kommt aber schnell rein", sagt sie, "klappt es einmal nicht, wird herzlich gelacht." Schon nach kurzer Zeit werden die Übungen komplizierter. Doppelschläge, mal oben, dann wieder unten, Vorhand, Rückhand, in umgekehrter Reihenfolge oder spiegelverkehrt.

Unter den Teilnehmern sind auch Kerstin Schaudien und Sohn Nils, 13, aus Winsen. "Es macht Spaß", sind sich die beiden einig. "Nils macht als Leistungsschwimmer einen eher statischen Sport, Escribic fördert zusätzlich die Beweglichkeit", sagt Mutter Kerstin. Nach rund einer halben Stunde merkt ein jeder die nachlassende Konzentration und die Anspannung in den Handgelenken, da die Anfänger die Stöcke noch viel zu verkrampft in den Händen halten. Daher ist Dehnen wichtig und auch hier kommen die Stöcke zum Einsatz. Escribic ist für Einsteiger jeder Altersklasse und Fitness geeignet. Es hat zwölf aufeinander aufbauende Schwierigkeitsstufen und zu jedem Level gehören etwa zehn verschieden Stockkampf-Kombinationen. Wer Lust bekommen hat, es einmal auszuprobieren, ist willkommen. Trainiert wird jeden Freitag um 20.30 Uhr in der Sporthalle am Jahnplatz. Informationen bei Kathrin Jänicke unter Telefon 04171/734 55.