Unschöne Begleiterscheinungen beim Hallenfußballturnier um den Hohe-Geest-Pokal in Salzhausen. Ex-Profi Uwe Harttgen übergibt Siegertrophäe an den TSV Auetal

Salzhausen. Die Botschaft des Hauptsponsors war unmissverständlich. "Wir unterstützen die Hallenturniere in der Region liebend gerne weiter", rief Wilfried Wiegel den Fußballern bei der Siegerehrung des Hohe-Geest-Pokals in Salzhausen zu, "aber nur, wenn es fair zugeht." Der Marketingleiter der Sparkasse Harburg-Buxtehude musste zum wiederholten Mal unschöne Begleiterscheinungen des als willkommene Abwechslung in der Winterpause gedachten Budenzaubers zur Kenntnis nehmen.

Mitorganisator Christian Richter von der SG Salzhausen/Garlstorf rief ausdrücklich auch den Zuschauern das Motto "Fair geht vor" in Erinnerung. Dieses gelte gleichermaßen für das Verhalten untereinander, aber auch gegenüber den Akteuren, so Richter.

Beim Winsener Stadtpokal wäre das Halbfinale zwischen TSV Auetal und TSV Winsen fast in eine Massenschlägerei ausgeartet, bei der auch Zuschauer mitmischten. Jetzt in Salzhausen war es erneut ein sogenannter Fan, der mit verbalen Provokationen einen Spieler des TSV Bienenbüttel derart zur Weißglut brachten, dass dieser während des Spiels um Platz sieben über die Seitenbande sprang und auf den Provokateur einschlug. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, wurde die Partie abgebrochen und Gegner TSV Radbruch zum Sieger erklärt.

Sportlich setzte der TSV Auetal die Akzente - jedenfalls von der K.o.-Runde an. Zweimal in Folge (Sparkassen-Cup in Winsen und Tespe) war der von Torsten Altmann trainierte Bezirksligist im Halbfinale ausgeschieden. Jetzt in Salzhausen sah es nach zwei Auftaktniederlagen gegen Radbruch (1:2) und Jesteburg (0:1) schon nach dem Vorrunden-Aus aus. Erst mit dem 6:0 gegen die zweite Vertretung des Gastgebers qualifizierte sich Auetal als bester Gruppendritter für das Viertelfinale und marschierte fortan mit dem 4:0 gegen Jesteburg und dem 3:1 gegen MTV Luhdorf-Roydorf bis ins Endspiel.

"Schon ein wenig überraschend", fand Trainer Michael Kruse vom MTV Egestorf den Finaleinzug seiner mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren sehr jungen Mannschaft. Mit der Prognose eines Duells David gegen Goliath behielt Kruse Recht. Der Herbstmeister der 1. Kreisklasse hatte gegen Bezirksligist Auetal keine Chance und unterlag nach Toren von Silvano Weiß (3), Patrick Smereka (2) und Chris Bothe für Auetal sowie zwei Treffern von Johann Herdt für Egestorf mit 2:6.

Smereka sicherte sich im Shoot-out gegen Teamkamerad Weiß (beide sieben Turniertreffer) die Torjägerkrone. Ex-Profi Uwe Harttgen, der Diplom-Psychologe ist heute Direktor des Leistungszentrums des SV Werder Bremen, zeichnete Admin Pepic (MTV Soderstorf) als besten Spieler und Olaf Langer (SG Salzhausen/Garlstorf), der Titelverteidiger war mit Platz drei zufrieden, als besten Torwart aus.