Kutschenturnier des Fahrsportvereins Winsen und Umgebung in Luhmühlen

Luhmühlen. Sie nennen es selbst fast liebevoll ihr "kleines Fahrturnier". Denn ab 2011 soll es in Luhmühlen ja auch wieder großen Kutschensport mit bundesweiter Bedeutung geben. Aber auch zu dem "kleinen" Turnier der Klasse A waren schon Frauen und Männer mit ihren Gespannen aus Göttingen und Stralsund angereist, von der Insel Pöhl und aus Bad Gandersheim. "Die Teilnehmerzahl steigt von Jahr zu Jahr", sagt Erich Lubina, Vorsitzender des gastgebenden Fahrsportverein Winsen und Umgebung mit Stolz, "wir füllen mit unserer zweitägigen Veranstaltung offenbar eine Lücke im norddeutschen Raum. Gerade diese Wettbewerbe für Kutschenfahrer oder auch für Pferde, die am Anfang ihrer sportlichen Laufbahn stehen, sind rar geworden."

Der Zulauf zum Kutschensport ist weiter ungebremst

Dabei scheint in unserem rasenden Leben die Freude und die Sehnsucht nach Naturgenuss im Zuckeltrab stetig zuzunehmen. "Wir in unserem Verein haben jedenfalls stetig Zulauf von Menschen, die ihre Liebe zum Pferdesport mit der Kutsche entdecken", sagt Erich Lubina. Insgesamt 70 aktive Sportler waren in die Westergellerser Heide nach Luhmühlen gekommen, mit einem und auch mit zwei Pferden vor der Kutsche, oder mit einem oder mit zwei Ponys. Das Faszinierende und Spannendste an diesem ersten Fahrturnier der neuen Saison waren auch diesmal wieder die Prüfungen im Gelände. Dabei mussten die Gespanne zuerst drei Kilometer im Trab, dann einen Kilometer im Schritt und zusätzlich noch die drei Kilometer lange Strecke mit den Hindernissen bewältigen. Zuerst die Niedersachsenbrücke im Gelände der Vielseitigkeitsreiterei, danach der Schafsstall und als drittes das Waldhindernis. Und zum Schluss ließen die Frauen und Männer auf dem Kutschbock ihre Gespanne noch in voller Fahrt durch den vor allem vom Vier-Sterne-Vielseitigkeitsturnier her weltberühmten Ententeich rattern und Wasserfontänen aufspritzen. Die Zeit allerdings, die die Kutschen benötigten, war nur bei den vorangegangenen Hindernissen gestoppt und addiert worden.

Lokalmatador Klaus Quast fuhr auf Rang zwei der Klasse A

Klaus Quast, der Routinier auf dem Kutschbock aus Neuenfelde, schien bei den Einspännern im Gelände der Schnellste zu sein. Aber dann war Lüder Soetebeer aus Westercelle, einer Hochburg des Kutschensports in Norddeutschland, doch noch schneller und schnappte dem Mann vom Reit- und Fahrverein Estetal den Sieg weg.

Der zweite Platz im Gelände brachte Klaus Quast in der Kombinations-Wertung, zu der noch Dressur und Standardhindernisfahrt zählen, den fünften Platz ein. Und damit war er unter den 27 teilnehmenden Einspännern mit Großpferden der Beste aus dem Landkreis Harburg. Gesamtsiegerin wurde Petra Bieberich, ebenfalls von der Voltigier- und Reitgemeinschaft Westercelle, vor Antje Nadolny (Visselhövede) und Lüder Soetebeer. Bei den Ponys gewann Kerstin Viehring von der Insel Pöhl. Die Kombination bei den Zweispännern gewann Jacqueline Heinecke aus Bösdorf und bei den Ponys Timm Grober aus Bad Gandersheim.