Nach der 20:24-Niederlage in der Bundesliga bei ProVital Blomberg bleibt Trainer Dirk Leun nur wenig Zeit, die Frauen des Buxtehuder SV auf die nächste große Herausforderung vorzubereiten.

Buxtehude. Viel Zeit bleibt Trainer Dirk Leun nicht, um seine Handballdamen vom Buxtehuder SV wieder aufzurichten. Nach der unnötigen 20:24-Niederlage in der Bundesliga bei ProVital Blomberg und dem verpassten Saisonziel, dem vierten Tabellenplatz, muss der Trainer die Mannschaft kurzfristig auf die nächste große Herausforderung vorbereiten: das Viertelfinale im Europacup. Die BSV-Bundesliga-Frauen erwarten am Sonnabend um 16.30 Uhr in der Halle Nord den französischen Zweitligisten ES Besancon zum Hinspiel im Challenge-Cup.

Nach den beiden Siegen im Achtelfinale gegen RK Zajecar aus Serbien ist die Erwartungshaltung in Buxtehude riesengroß. Der Kartenvorverkauf ist gut angelaufen. Rund 700 Karten sind verkauft, auf der Opel-Tribüne gibt es nur noch wenige Plätze. Manager Peter Prior setzt auf die Unterstützung der Fans, die im Achtelfinale für Europacup-Feeling pur sorgten. Diese Stimmung, die die BSV-Frauen im Achtelfinale zu Höchstleistungen stimuliert hat, soll noch getoppt werden. Nach drei Niederlagen in der Bundesliga gegen Leverkusen, Leipzig und Blomberg ist es Aufgabe von Trainer Dirk Leun, in erster Linie das angeknackste Selbstvertrauen wieder aufzubauen.

Auch wenn die Buxtehuder Frauen mit der Bundesliga-Niederlage in Blomberg ihre Chance auf den vierten Platz verspielten und in den Play-offs vermutlich erneut auf Blomberg treffen, hat der Trainer eine gute erste Halbzeit gesehen. 30 Minuten sind jedoch zu wenig, um gegen Blomberg zu bestehen. Zur Halbzeit führte der Buxtehuder SV vor 550 Zuschauern mit 11:9. Das Leun-Team agierte aus einer sicheren, offensiv ausgerichteten Deckung heraus, mit der die Gastgeberinnen überhaupt nicht zurecht kamen. Im Angriff nutzte der BSV seine Chancen und führte zeitweise mit vier Treffern. Bis dahin war der Trainer zufrieden.

Was in den zweiten 30 Minuten folgte, war unerklärlich. Die Zuschauer sahen ein völlig anderes Spiel. Während das Gastgeberteam von Trainer André Fuhr immer stärker wurde und nun im Angriff traf, verschlechterte sich die Wurfeffektivität auf BSV-Seite zunehmend. Buxtehude agierte fast die ganze Zeit ohne Außen, die nicht ins Spiel einbezogen wurden. Nach 45 Minuten war der Vorsprung aufgebraucht, Blomberg ging in Führung. Zu diesem Zeitpunkt wachten auch die Zuschauer auf und trieben ihr Team emotionsgeladen nach vorn. Eine Knieverletzung von Katja Langkeit erzürnte die Fans, der Unmut richtete sich nicht nur gegen die Schiedsrichter.

Fakt ist, die Mannschaft muss sich schnell wieder mental aufrichten. Und Dirk Leun wird alles dafür tun, dass am Sonnabend im Europacup ein anderer BSV auftritt, ein Team, das über 60 Minuten fightet und im Hinspiel den nötigen Vorsprung erzielen will, um am Sonntag, 21. März, im Rückspiel in Besancon den Einzug ins Halbfinale zu erreichen.

Der Fanclub "Has und Igel" wird die BSV-Frauen am Sonnabend mit Trauerflor unterstützen. Der Fanclub trauert um sein langjähriges Mitglied und ehemaligen Vorsitzenden Andreas "Smiley" Schuran, der im Alter von nur 33 Jahren einer schweren Krankheit erlegen ist.

Die BSV-Tore in Blomberg: Diane Lamein (5), Jana Stapelfeldt (5/2), Randy Bülau (4), Lone Fischer (3), Isabell Klein, Maxi Hayn, Friederike Lütz (alle 1)