Der Coach der SGH Rosengarten schickte alle Damen zum Warmmachen, die einen Trainingsanzug trugen. Beim Anpfiff allerdings offenbarte sich das personelle Dilemma.

Nenndorf. Torhüterin Turid Arndt, Svenja Rix, Martina Bauer und Suelin Demir fehlten. Melanie Schliecker schied nach 40 Minuten aus, nachdem sie einen Ball aufs Auge bekommen hatte. Marieke Müller verließ nach 48 Minuten das Parkett mit der roten Karte nach drei Zeitstrafen. Doch trotzdem feierte der Spitzenreiter einen 31:27 (13:13) - den 13. Sieg in der 2. Bundesliga. "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit entscheidend abgesetzt", sagte Trainer Martin Hug, der Sandra Heinzelmann und Natascha Kotenko heraushob. Die kleine Außenspielerin der SGH Rosengarten erzielte 15 Treffer und machte ein "tolles Spiel". Sieben Tore warf sie per Siebenmeter. "Hanki hat in der Abwehr hervorragend gekämpft und ist immer wieder mit Tempogegenstößen erfolgreich gewesen", lobt der Trainer die Leistung der Rechtsaußenspielerin. Die erfahrene Natascha Kotenko stand nicht nur mit Marieke Müller und später mit Nadine Cramer sicher im Abwehr-Mittelblock, sondern erzielte ihre Tore in wichtigen Phasen der Begegnung. Insgesamt war Kotenko zehnmal erfolgreich. Ein Sonderlob gab es für Torfrau Ariela Albers. Torwarttrainerin Silke Christiansen sprach davon, "so eine Leistung noch nicht gesehen zu haben". Der Frust bei Union Halle-Neustadt scheint groß zu sein. Der Verein hat Protest eingelegt. "Uns wurde ein Wechselfehler angedichtet, den wir niemals begangen haben", erklärte Trainer Arne Kühr. Das Kampfgericht hat den angeblichen Wechselfehler (Spielstand 25:19 für Rosengarten) mit Verzögerung angezeigt. Halle hatte die Chance, den Rückstand zu verkürzen, kassierte stattdessen eine Zeitstrafe. Rosengarten nimmt den Protest mit Gelassenheit. (ka)