Einen Start in Etappen legt Malte Homeyer, neuer Volleyball-Trainer der SVG Lüneburg, in der 2. Bundesliga hin.

Lüneburg. Nachdem er beim Punktspiel am vergangenen Sonnabend gegen Humann Essen (1:3) noch "Souffleur" für den in dieser Partie hauptverantwortlichen Co-Trainer Jens Möhring war, fehlt er beim im Kampf um den Klassenerhalt richtungsweisenden Spiel bei Schlusslicht Germania Windeck (Sonnabend, 19 Uhr). "Ich habe familiäre Verpflichtungen, die ich nicht verschieben kann", sagte Homeyer, der kurzfristig für den nach einem Herzinfarkt rekonvaleszenten Übungsleiter Thomas Hähl geholt wurde. Da auch Möhring am Sonnabend fehlt, wird das Team von Ronnie Karohs und Manager Andreas Bahlburg gecoacht.

Mit Homeyer hat Bahlburg einen Mann geholt, der im Volleyball kein unbeschriebenes Blatt ist. Der gebürtige Braunschweiger war von 1996 bis 2003 Beachvolleyball-Profi und hat die Trainer-A-Lizenz. Zuletzt coachte der 37-Jährige den VfL Pinneberg in der Regionalliga, hatte dort aber eine Art "Ausstiegsklausel", weshalb er schon seit der vergangenen Woche das Training in Lüneburg leiten konnte. "Ich fordere 100 Prozent Einsatz, im Spiel und auch im Training", versucht der selbstständige Kaufmann seine Trainer-Philosophie zu verdeutlichen. Außerdem legt er sehr viel Wert auf technische Elemente und Mannschaftstaktik.

Seine eigene Volleyball-Laufbahn begann der in Kiel aufgewachsene Homeyer beim SC Strande, wechselte zu Holstein Kiel und später in die 2. Bundesliga Süd zum FTM Schwabing in München. Dass er selbst noch mal die Volleyballschuhe schnürt, kann er sich kaum vorstellen, außer bei einem extremen Personal-Notfall.

Ein anderer Notfall, nämlich der einer nicht einkalkulierten Niederlage beim Tabellenletzten aus dem Rhein-Sieg-Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen ist übrigens sehr gut möglich. Zuletzt unterlag Windeck nur knapp mit 2:3 bei TSGL Schöneiche. "Die sollen einen neuen Diagonalangreifer und einen neuen Zuspieler haben. Zu hören ist, dass der Beachvolleyball-Weltmeister Jonas Reckermann wieder in Windeck eingestiegen ist", sagte Homeyer, der sein "echtes" Trainer-Debüt eine Woche später im Heimspiel gegen den Tabellendrittletzten FT Adler Kiel geben wird. Das wird für ihn ein besonders emotionales Spiel gegen das Team aus seiner Heimatstadt, auch deswegen, weil er viele Kieler Akteure aus der Saison 2007/2008 kennt, als er Verbands-Beachvolleyball-Trainer Schleswig-Holsteins war.