127 Nachwuchsturner drängen sich an der Grundschule zusammen. Neubau soll 2010 für Entlastung sorgen.

Brietlingen. Freud und Leid lagen beim Vergleichswettkampf dicht beieinander, zu dem der Turnkreis Lüneburg in die Turnhalle nach Brietlingen eingeladen hatte. Ausgerichtet wurde der Wettkampf vom TuS Brietlingen.

Ob es nun der Schmerz war, oder die Aussicht, nicht teilnehmen zu können, ließ sich nicht ermitteln: schon vor Beginn flossen die Tränen bei einer kleinen Turnerin, die sich beim Verstellen des Stufenbarrens die Finger geklemmt hatte. Sie war eine von 127 gemeldeten Teilnehmern aus zehn Vereinen, die sich dem Urteil der zwölf Kampfrichter stellten. Die Organisation und Moderation an diesem Tag hatte Veronika Beck vom Turnkreis Lüneburg übernommen.

Es war schon recht beengt in der kleinen Turnhalle, wo viele Sportler durcheinander wimmelten und doch ein System zu vermuten war. "Wir haben auch schon 189 Turner hier drin gehabt" schmunzelte einer der Organisatoren. Ein Ende dieses Platzmangels steht jedoch in Aussicht, denn 2010 soll bei der Grundschule Brietlingen von der Gemeinde und Samtgemeinde eine neue Sporthalle gebaut werden. Der TuS Brietlingen beteiligt sich an den Kosten und ist daher für jede Unterstützung dankbar.

38 Jungen der Jahrgänge 1990 bis 2003 und 89 Mädchen der Jahrgänge 1996 bis 2004 gaben ihr Bestes. Zum ersten Mal bei einem Wettkampf dabei war die neun Jahre alte Tessa Dudek vom TuS Brietlingen. Die Übung auf dem Schwebebalken war der Grund für ihre Nervosität, aber Trainerin Anke Ahlf sprach ihr Mut zu. "Das klappt schon", schmunzelte sie. Mit Selbstgesprächen sprach sich der gleichaltrige Michel Schütt vom Blankeneser MTV Mut zu, um nicht vor lauter Aufregung herumzuzappeln. Kerzengerade stand er vorm Reck und wartete auf das Signal der Richterinnen, um starten zu dürfen. Dann endlich durfte er sein Können am Reck präsentieren, um ebenso kerzengerade die Übung zu beenden. Mit einer Gesamtwertung von 67,85 Punkten verpasste er als Vierter nur knapp die Bronzemedaille in seiner Altersklasse. Besser lief es für den nächsten Turner, Joshua Roschlaub vom SC Poppenbüttel, der mit 74,15 Punkten die Silbermedaille gewann.

Bei den Jahrgängen 1990 bis 1996 dominierte der SV Eintracht Clenze. Die P6-Prüfung erforderte drei Klimmzüge, Heben in den Strecksturz, Senken in den Fallhang, Hang rücklings, Heben in die Kipplage, zweimal schwingen und Abgang. Was so schwer klingt, beeindruckte das Publikum und forderte Applaus heraus. Fabian Schulz (17) absolvierte die Übung kraftvoll mit toller Körperspannung. Da konnte Trainer Dr. Thomas Ehlers vom SV Eintracht Clenze, der mit sieben Teilnehmern aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg angereist war, sehr zufrieden sein. Auch Schulz durfte am Ende neben einer Urkunde, die jeder der 127 Teilnehmer erhielt, eine Silbermedaille sein Eigen nennen.

Weitere Sieger

Turnerinnen: Mailin Vogt (Jahrgang 2003/SV Scharnebeck), Karlotta Timm (1999/VfL Lüneburg), Johanna Kindler (1998/VfL Lüneburg), Marlene Kindler (1997/VfL Lüneburg)