Der Harburger TB ist Mitausrichter. Ziel ist der Sportpark Jahnhöhe. Johannes Sickmüller startet als Favorit.

Harburg. In Harburg haben die Radrennfahrer seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert. Und in Deutschland und auch in vielen Nachbarländern hat das Waldgebiet in der Haake einen geradezu legendären Ruf. Generationen von Cross-Spezialisten, auch schon aus der Zeit, in der sie sich Querfeldein-Fahrer nannten, hatten und haben Respekt vor den atemberaubenden Schussfahrten und mörderischen Anstiege. Am Sonntag, 1. November, haben sie erneut Gelegenheit dazu. Der vierte Lauf um den Deutschland-Cup wird dann gestartet. "Es ist fast die identische Strecke", sagt Mitorganisator Karl-Heinz Knabenreich von der Radsportabteilung des Harburger TB, "auf der vor drei Jahren die deutschen Cross-Meisterschaften entschieden wurden."

Damals allerdings waren die Rennen noch auf der Laufbahn der alten Jahnhöhe gestartet worden. Die gibt es inzwischen nicht mehr. Also wird der Start in die Buskehre am Ende der Heimfelder Straße verlegt. Die Ziellinie wird auf dem Wanderweg direkt vor den renovierten Kassenhäuschen der alten HTB-Anlage gezogen.

"Die eigentliche fast zwei Kilometer lange Strecke durch den Wald war inzwischen so zugewachsen", sagte Karl-Heinz Knabenreich, "dass man nicht glauben mochte, dass dort die deutsche Cross-Elite auf Titeljagd war." Es war vor allem Organisator Knabenreich selbst, der in den letzten Wochen wieder für freie Fahrt für die nationale Cross-Sport-Elite sorgte. "Inzwischen erkennen wir an den Spuren im Wald, dass immer mehr Teilnehmer zum Training auf die Strecke kommen", berichtete Knabenreich. "Viel Sinn allerdings macht das nicht", schränkte Johannes Sickmüller vom Stevens-Racing-Team den Übereifer ein. "Die Strecke wird sich je nach Wetter so verwandeln, dass wir sozusagen erst beim Start wissen, was uns da in der Haake erwartet." Als Erste werden am Sonntagmorgen um 10 Uhr die Schüler auf die verkürzte Strecke ohne den steilen Anstieg gehen. Als letzte starten um 14 Uhr die Elitefahrer, die 18 Runden lang kämpfen müssen.

"Insgesamt", so Hauptsponsor und Stevens-Chef Werner von Hacht, "werden rund 130 Crossfahrer an diesem Rennen um den Deutschland-Cup teilnehmen."

Diese Serie von insgesamt 22 Rennen wird seit fünf Jahren bundesweit ausgetragen. Und in diesen fünf Jahren ist immer einer aus dem Stevens-Rennstall Gesamtsieger geworden. Johannes Sickmüller, der vor drei Jahren auf dieser Strecke überlegen deutscher Meister wurde, tritt als Cup-Verteidiger in die Pedalen. Als jugendlicher Lokalmatador wird Felix Rieckmann von der Harburger Radsport-Gemeinschaft dabei sein. Der ist immerhin deutscher U17-Meister. Die U19-Talente Jannik Geisler und Julian Lehmann von der Harburger RG kämpfen in Belgien um den Europameister-Titel.

In Harburg wird, wie seit Jahrzehnten, am 2. Weihnachtstag das nächste Cross-Ereignis gestartet. Auch das ist ein Lauf um den Deutschland Cup.