Die sichere Defensive des Lüneburger Oberligisten sorgt dafür, dass am Ende nicht gezittert werden muss.

Lüneburg. Der Pokal-Frust nach der Niederlage gegen TuS Heeslingen währte nicht lange. Nur vier Tage nach dem Ausscheiden aus dem NFV-Wettbewerb siegten die Fußballer des FC Hansa Lüneburg beim Spitzenreiter der Oberliga Niedersachen TSV Ottersberg mit 3:1 (3:0).

Das Abtasten beider Teams mit Fehlpässen hüben wie drüben dauerte nur zehn Minuten. Nach zerfahrenem Beginn nahmen die Gäste aus Lüneburg das Heft in die Hand. Felix Beck setzte mit einem Fernschuss aus 35 Metern (10.) das erste Warnzeichen. Fünf Minuten später strich ein Freistoß von Routinier Torben Tutas ebenfalls knapp am Tor vorbei. Nach 23 Minuten war es dann soweit: Stefan Wolk spielte auf Beck, der mit der Hacke Lukas Hertting bediente - Tor per Flachschuss aus 16 Metern. "Das hat er sehr sachlich gemacht", lobte Co-Trainer Thomas Oelkers den Torschützen. Oelkers saß an Stelle von Chefcoach Ralf Sievers auf der Bank, der bei der Hochzeitsfeier von Bruder Jörg weilte.

Hansa machte im Hurra-Stil weiter. Das zahlte sich nur acht Minuten nach dem Führungstreffer aus, als Stefan Wolk den gegnerischen Torwart nach einer Tillack-Vorlage per Kopfball überlupfte - 0:2! In der 39. Minute schraubte Hertting das Resultat auf 0:3 hoch. Zuvor hatte Maik Kruse die gesamte Ottersberger Abwehr, die vergeblich Abseits reklamierte, mit einem Heber ausgetrickst. Das Ergebnis war auch verdient, weil die Hausherren kaum gefährlich vor das von Nico Fabian gehütete Tor kamen.

"Ich war so zufrieden mit der ersten Hälfte, dass ich unsere Anfälligkeit nach klaren Führungen in der Halbzeitpause gar nicht thematisiert habe", sagte Oelkers später. Richtig zittern musste er dieses Mal nicht, aber Hansa hatte wieder einmal sein Pulver früh verschossen. Etwas Hektik kam nur auf, nachdem Stefan Wolk einen Ottersberger im Strafraum gefoult hatte und der Schiedsrichter folgerichtig einen Elfmeter pfiff, den der TSV in der 63. zum 1:3 nutzte. Obwohl die 320 Zuschauern ihre Elf anschließend lautstark nach vorne trieben, sollte der Strafstoß bis zum Schluss die einzige glasklare Torchance für den Spitzenreiter in diesem Spiel bleiben. "Unsere starke zweite Kette um den herausragenden Maik Kruse hat heute den Ausschlag gegeben", analysierte Oelkers den Sieg. Weitere Gründe waren die trotz der englischen Woche nicht nachlassende Kräfte und das Vermögen der Mannschaft, sich schnell auf den extrem trockenen Platz einzustellen. "Der Ball sprang manchmal wie beim Ping-Pong", kritisierte Oelkers das schwer bespielbare Geläuf und zog nach dem überlegenen Sieg ein überraschend bescheidenes Fazit: "Das waren drei Punkte gegen Platz neun."