Wenn einer Mannschaft in einem Handballspiel 40 eigene Tore gelingen, sollte man meinen, dass der Sieg in trockenen Tüchern ist. Vom Gegenteil mussten sich jetzt die Landesliga-Männer des HV Lüneburg im ersten Heimspiel der Saison überzeugen lassen.

Lüneburg. Gegen den TSV Wietzendorf, einen der Mitfavoriten auf die Meisterschaft, setzte es in der Sporthalle Oedeme eine deprimierende 40:47 (Halbzeit 16:21)-Niederlage.

"Wir haben im Prinzip ohne Abwehr gespielt", erklärte HVL-Trainer Jörg Ruschmeyer die 47 Gegentore. Zwar habe sein Team im Angriff eine gute Leistung gezeigt und zusätzlich zu den 40 erzielten Toren mindestens noch zehn Chancen ausgelassen, "hinten haben wir aber vergessen, dass man auch eine Abwehr haben muss." Zudem habe Torhüter Sebastian Lehrmann einen rabenschwarzen Tag erwischt, so Ruschmeyer, der die Heimniederlage als Dämpfer zur rechten Zeit verstanden haben wollte: "Wenn man oben mitspielen will, darf man sich solche Aussetzer nicht oft erlauben." Hervorheben wollte Ruschmeyer allein Neuzugang Marjan Bode im halbrechten Rückraum und Kreisläufer Jan Schröder.

Eine überraschende 25:31 (11:19)-Auswärtsniederlage kassierten die Männer der HG Winsen beim Kreisrivalen und Aufsteiger MTV Tostedt. Nach anfänglichem Abtasten setzte sich das junge Tostedter Team, gestützt auf die stabile Abwehr und den überragenden Torhüter Matthias Reinke, bis kurz nach Wiederanpfiff auf 21:11 ab. Winsen kämpfte und kam noch einmal auf drei Tore heran (21:24), für mehr reichte die Kraft dann aber nicht. Für Tostedt trafen Sönke Waldt (10 Tore) und Christoph Henning (9) am häufigsten, für Winsen war Nils Schubert (10) der Haupttorschütze.