Langsam naht das Ende des Sommers. Für viele Zugvögel die Zeit des Aufbruchs gen Süden.

Lüneburg. Auch die wohl beliebtesten Gäste in unserer Gegend, die Weißstörche, sind schon aufgebrochen. Einige ziehen direkt über Spanien, die anderen Richtung Osten über die Türkei und Ägypten nach Afrika.

"Insgesamt hatten wir 2009 kein Superstorchenjahr, aber ein durchschnittlich gutes", sagt Grundhild Horn. Sie und ihr Mann sind ehrenamtliche Storchenbetreuer in Bleckede für das Gebiet linksseitig der Elbe. 2009 brüteten 24 Paare in der Region und 38 Jungtiere erblickten das Licht der Welt - und überlebten. Damit liegt die Zahl der Brutpaare im Normalbereich, die Anzahl der Jungen jedoch rund 27 Prozent unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt.

Auch rechtsseitig der Elbe, um Amt Neuhaus herum, zeigte sich das gleiche Bild. Die Zahl der brütenden Paare blieb gleich, die Anzahl der Jungen verringerte sich jedoch auch hier von 89 Jungen 2008 auf 69 in diesem Jahr. Grund für die geringere Jungenzahl sei die Trockenheit, die gerade zu Beginn der Brutzeit in unserer Region herrschte. Frank Allmer vom Nabu Lüneburg erklärt: "Die Jungtiere ernähren sich zu Beginn hauptsächlich von Regenwürmern. Die waren aufgrund des warmen und trockenen Wetters aber nur schwer zu finden."

Ansonsten verlief der Sommer für alle Zugvögel ohne Probleme und ohne große Veränderungen. Seit einigen Jahren wird allerdings ein Neuankömmling in unserer Region beobachtet: Der Silberreiher. An seinem strahlend weißen Federkleid zu erkennen, trat er vermehrt hier auf. An die 30 Exemplare zählten Vogelfreunde in der Elbtalaue. Aus welcher Region die Silberreiher zugewandert sind und warum sich die Vögel neuerdings hier aufhalten, wisse man noch nicht, so Allmer.