Kreisligaaufsteiger MTV Ashausen-Gehrden bezwingt hintereinander drei Bezirksligisten im Elfmeterschießen.

Winsen-Pattensen. Er stand da, breitete die Arme aus, als wenn er sagen wollte: "Schaut her, wie hab ich das gemacht?" Sekunden später wurde Steffen Franke, der 23 Jahre alter Torhüter des MTV Ashausen-Gehrden, unter einer Jubeltraube seiner Mannschaftskameraden begraben. Der von der Papierform her größte Außenseiter hatte soeben das 4. Fußballturnier um den Sparkassen-Cup der SG Scharmbeck-Pattensen gewonnen. Die frisch in die Kreisliga Harburg aufgestiegenen Kicker aus dem Steller Gemeindeteil ließen dabei alle Bezirksligisten und sogar den neu formierten Oberligaabsteiger VfL Maschen, der den fünften Platz belegte, hinter sich. "Nicht die beste Offensive, sondern die beste Defensive hat heute den Sparkassen-Cup gewonnen", wusste MTV-Trainer Bernd Schröder genau, bei welchem Mannschaftsteil er sich besonders bedanken musste.

Dahinter stand mit Steffen Franke ein Keeper, der in den gesamten 180 Minuten der zweitägigen Veranstaltung lediglich ein reguläres Gegentor hinnehmen musste. Im Finale gegen seinen ehemaligen Verein, den ambitionierten Bezirksligisten TSV Winsen, brachte er vor allem TSV-Stürmer Maruan Ballout zur Verzweiflung. Der scheiterte nach fünf Minuten mit einem Foulelfmeter an Franke und zog auch bei zwei weiteren Szenen, als er jeweils völlig frei vor dem Tor auftauchte, den Kürzeren. Nur einmal musste Steffen Franke hinter sich greifen. Als ihm nämlich Bruder Tim Franke, im Trikot des TSV Winsen, einen Kopfball in den Winkel wuchtete. Doch das Tor wurde wegen eines Stürmerfouls nicht anerkannt.

Und so schlug noch einmal die große Stunde des Kreisliga-Torhüters, der seinem Team bereits im Viertelfinale gegen den VfL Jesteburg und im Halbfinale gegen den TV Meckelfeld mit spektakulären Paraden im Elfmeterschießen das Weiterkommen gesichert hatte. Im Finale gegen den TSV Winsen ging es ganz schnell. Steffen Franke parierte die ersten beiden Elfmeter, seine Teamkameraden verwandelten sicher - der Rest war Jubel.

Turnierleiter Markus Hedden, gleichzeitig Herrenobmann der SG Scharmbeck-Pattensen, freute sich über ein gelungenes Turnier, das erstmals ohne Regen über die Bühne ging. Auffällig waren die wenigen erzielten Tore in der Vorrunde. In den drei Partien der Gruppe B zwischen VfL Jesteburg, Eintracht Elbmarsch und SG Elbdeich fiel nicht ein einziger Treffer, so dass drei Elfmeterschießen über den Einzug ins Viertelfinale entscheiden mussten. Auch in Gruppe A gab es in drei Spielen nur ein Tor.

Zwei Eintrittskarten für ein HSV-Bundesligaspiel gewann Mark Schade. Er erzielte mit 128 Stundenkilometern die höchste Schussgeschwindigkeit beim Speed-Check. Schade gehörte auch dem besten Team der Eintracht Elbmarsch (Schnitt 106,90 km/h) an, das mit einem prall gefüllten Ballnetz belohnt wurde.