Bereits kurz nach drei Uhr, mitten in der Nacht, herrscht auf dem Platz vor dem Dorfgemeinschaftshaus im kleinen beschaulichen Fröttstädt emsiges Treiben.

Stelle. Viele wischen den Rest Schlaf der Zeltnacht aus den Augen, Kinder fragen, ob sie jetzt auch aufstehen dürfen und Mütter versorgen ihre Ehemänner mit Cremes, Getränken und einigen festen Kohlenhydraten. Auch 23 Frauen binden ihre Laufschuhe für den Ultralauf. Die Zahl der insgesamt 184 Einzelstarter ist ein neuer Rekord. Mit dabei auch Alex Fortmann vom TSV Stelle. Um vier Uhr ist Start. Durch ein Spalier mit brennenden Schwedenfeuern geht es hinein in die Finsternis, lediglich kleine Batterielämpchen leuchten in großen Abständen den Weg aus.

Nach zehn Kilometern kommt die erste Verpflegungsstation, weitere folgen im Abstand von fünf bis zehn Kilometern. Überall werden die Athleten von gut gelaunten Menschen empfangen. Alex Fortmann hat sich seit Jahresbeginn auf den Extremlauf vorbereitet. Zunächst wollte er nach Biel (Schweiz). "Irgendwann musst du nach Biel", heißt es in Läuferkreisen. Aber aus Zeitgründen wählte er den 3. Thüringer Ultralauf in Fröttstädt in der Nähe von Erfurt. Dieser Ultralauf ist mit 2150 Höhenmetern um einiges anspruchsvoller als der Bieler Lauf (645 Höhenmeter). Die 100 Kilometer bergige Extrem-Runde zwischen Fröttstädt, Ruhlaer Skihütte, Floh-Seligenthal und Finsterbergen verlangt den Läufern einiges ab. "Trotz der Anstrengung achte ich auf die wunderschöne Landschaft", sagt Alex Fortmann, "ich war zwar erschöpft im Ziel, aber keineswegs völlig am Ende. Die letzten drei Kilometer waren meine schnellsten im gesamten Rennen und auch die schönsten", sagt Alex Fortmann. Der Athlet vom TSV Stelle erreicht das 100-Kilometer-Ziel nach 12:48,11 Stunden auf Platz 87 (von 161 Läufern) der Gesamtwertung und auf Platz 16 (von 29 Läufern) bei den Senioren M50.