Hedendorf - Nicht alles, was ihnen ihr Trainer Michael Krienke während der 90 Minuten stimmgewaltig zurief, beherzigten die Fußballer von den VSV Hedendorf/Neukloster bei ihrem 3:2 (1:1)-Erfolg im Halbfinale der Relegation zur Bezirksoberliga gegen den TSV Bevern aus dem Kreis Rotenburg vor 300 Zuschauern in Ahlerstedt. Mit seiner Forderung zu Beginn der zweiten Halbzeit, endlich mutiger zu spielen, fand der Trainer aber Gehör bei seiner Mannschaft. Was sich darin ausdrückte, dass die Hedendorfer Angreifer bei jeder Gelegenheit aufs Tor schossen, dabei aber lange viel zu überhastet den Abschluss suchten.

Das änderte sich erst in der Schlussphase, als die VSV Hedendorf/Neukloster endlich begannen, Fußball zu spielen. Doch erst einmal ließen sie sich nach knapp einer Stunde durch einen schnell ausgeführten Freistoß düpieren. Ohne lange zu fackeln beförderte Beverns Timo Anders nach dem Seitenwechsel den Ball mit einem Freistoß ins Tor, als die Hedendorfer Spieler sich erst noch zu einer Abwehrmauer formieren wollten. Das 1:0 hatte Max Noack bereits nach zehn Minuten erzielt, der gleich danach noch einmal den Torpfosten traf. Für Bevern hatte in der 23. Minute Florian Grotheer getroffen.

"Da haben wir total geschlafen", schimpfte der gleich nach dem 1:2 ausgewechselte Benjamin Hoog und schüttelte den Kopf darüber, dass Anders ungehindert den Freistoß ausüben konnte. Krienke, der zuvor mehrfach das Abwehrverhalten seiner Mannschaft bei Standardsituationen kritisiert hatte, brachte Sönke Ungeheuer und Stephan Seeliger, verstärkte dadurch die Angriffsbemühungen. Doch ob Bryan Schön, Jonathan Reineck oder Henric Lewin, sie alle scheiterten weiter am eigenen Unvermögen beim Tore schießen. Besonders Lewin schien sich nach zwei vergebenen Chancen gerade in die Rolle des tragischen Helden zu spielen, als ihm im dritten Anlauf nach einer schönen Kombination zwölf Minuten vor Schluss der 2:2-Ausgleich gelang. Lewin brauchte den Ball einfach nur über die Torlinie schieben. Da ging nicht nur ein Ruck durch die Mannschaft, auch Michael Krienke trieb seine Mannschaft wieder nach vorne. Mit Erfolg, denn in der Nachspielzeit platzierte Jonas Albertz mit Gefühl einen Heber über den gegnerischen Schlussmann Björn Hass in den Torwinkel. Zwei Eckbälle für den TSV Bevern mussten die Hedendorfer noch überstehen, ehe sie über den Einzug ins Finale um den Aufstieg in die Bezirksoberliga jubeln durften. Im entscheidenden Spiel treffen die VSV Hedendorf/Neukloster am Sonnabend in Harsefeld (16 Uhr) auf den MTV Moisburg, der das zweite Halbfinale mit 3:1 gegen den Vastorfer SK gewann. (gb)