Für Sarah Sjögrehn war der 25. Stadt- und Deichlauf des TSV Winsen so etwas wie die Rückkehr zu den Wurzeln.

Winsen - Jahrelang war die 30-Jährige als erfolgreiche 800-Meter-Läuferin für die LG Nordheide unterwegs gewesen, hatte auf dem Stöckter Deich hinter ihrem Elternhaus unzählige Trainingskilometer abgerissen. Am 1. Mai kam die Sportwissenschaftlerin in ihrer Funktion als Referentin für Aus-, Fort- und Weiterbildung des Niedersächsischen Leichtathletik-Verbandes (NLV) zurück an die Luhe, um dem Organisationsteam um Klaus Fischer und dessen Vorgänger Hans-Günter Ulmann anlässlich des Jubiläumslaufs die Glückwünsche des Präsidiums zu übermitteln.

Und weil sich das Angenehme bekanntlich besonders gut mit dem Nützlichen kombinieren lässt, ging Sarah Sjögrehn im 10,8-Kilometer-Lauf an den Start - und gewann. So kam es, dass die sympathische Stöckterin wenig später auf der Schlossplatzbühne nicht nur die neu kreierte NLV-Glastrophäe mit den Umrissen Niedersachsens an Hans-Günter Ulmann überreichte, sondern für ihren eigenen Sieg in 45:18 Minuten einen ebenso schicken Glaspokal in Empfang nehmen durfte.

Insgesamt bewegten sich 853 Läufer, Walker und Wanderer - und damit 178 Teilnehmer mehr als vor Jahresfrist am ungewohnten 1. Juni - durch die Fußgängerzone und entlang der Luhe, Ilmenau und Elbe. "Über das Wetter brauchen wir nicht zu reden", freute sich Organisationsleiter Klaus Fischer über die stillschweigende Verlängerung des Schönwetter-Abonnements. Auch mit dem ganzen Drumherum waren Fischer und sein 60-köpfiges Helferteam zufrieden. So herrschte auf dem historischen Schlossplatz eine prächtige Stimmung, die Sieger wurden zeitnah geehrt und eine Wohltat für jedes geschundene Läuferbein stellten die kostenlosen Massagen durch 16 angehende Physiotherapeuten der Schule "Physio cum laudae" dar.

Echte Spitzenzeiten zogen die erstmals ausgelobten Geldpreise im Halbmarathon nach sich. Das Winsener Arzneimittelunternehmen Dr. Loges hatte jeweils 300, 200 und 100 Euro für die drei Schnellsten zur Verfügung gestellt. Dass der neuseeländische Männer-Sieger Jon-Paul Hendriksen dafür extra vom anderen Ende der Welt angereist sei, blieb aber ein Gerücht. Hendriksen (1:13,05 Stunden) arbeitet in Hamburg und setzte sich vor Uwe Walter (TH Eilbek/1:16:46 Stunden) und Thomas Polzin (Reha Bergedorf/1:17,23 Stunden) durch. Erstklassig waren auch die Top-Leistungen in der Frauenkonkurrenz, in der mit Siegerin Manuela Sporleder (100 Marathon-Club/1:27,26 Stunden) und Bärbel Lemme (Möllner SV/1:29,53 Stunden) zwei Läuferinnen unter der 90-Minuten-Marke blieben. (ms)