Kuriosität beim 10. Elbmarschlauf des Witschaftsfördervereins und Abschied von Organisator Hans-Ulrich Maak

Stove. Das Läuten einer Kuhglocke war zu hören. Almabtrieb am Deich? Verwundert blickten sich die Anwesenden um. Martin Raulf von der Stolpertruppe Winsen hatte sich zum Vergnügen der Umstehenden eine Kuhglocke ans Hinterteil gebunden und schloss sich beim 10. Elbmarschlauf des Wirtschaftsfördervereins Elbmarsch den Biathleten an. "Er ist für jeden Spaß zu haben", sagte Ehefrau Ingrid. Im Mai hatte Raulf an einem Guinnessbuch-Weltrekordversuch in Würzburg teilgenommen. Mit 72 weiteren Aktiven hatte er den bestehenden Rekord von 53 um 20 Läufer übertroffen. Alle Teilnehmer waren an einer Eisenkette befestigt auf die 42,195 Kilometer lange Marathon-Strecke gegangen. Nach rund sechs Stunden im Ziel angekommen, darf sich Raulf jetzt Weltrekordhalter nennen.

Den letzten Start unter eigener Regie nicht nehmen ließ sich Hans-Ulrich Maak, dessen Familie mit Ehefrau Silke und den Töchtern Diana und Mareike ein letztes Mal ihr organisatorisches Talent beim Elbmarschlauf bewiesen. "Bei Fragen helfe ich gern weiter, man hat nach zehn Jahren ja Routine", sagte Maak schmunzelnd, der ambitionierter Läufer ist. Künftig plant er wieder im Läuferfeld dabei zu sein. Mit dem Jubiläumslauf legt Maak den Staffelstab des Organisators in die Hände des Vorsitzenden der Volksbank Winsener Marsch, Hermann Kohlhaus.

"Wir wollen diesen Volkslauf erhalten, da es von Drage bis Tespe keine ähnliche Veranstaltung gibt", so Kohlhaus über den Lauf, bei dem das gesellige Beisammensein im Vordergrund steht. Künftig sollen TuS Schwinde und MTV Jahn Obermarschacht stärker beteiligt werden. Eine Einbindung der Schulen sei vorstellbar. 82 Walker und Läufer gingen bei der Elbmarschhalle in Stove an den Start. Jeder Teilnehmer erhielt ein Los für die von regionalen Sponsoren reich ausgestattete Tombola. Die Strecke führte die Sportler auf einen Rundkurs durch die Feldmark. Die Biathleten mussten nach sechs Kilometern am Deich zehn Schuss mit dem Kleinkalibergewehr auf 50 Meter entfernte Zielscheiben am Schießstand im Stover Gehölz abgeben.

Wehmütig verfolgte Helgard Franke, 75, den Start der Nordic Walker. Gesundheitliche Gründe ließen ihre Teilnahme nicht zu, erstmals seit acht Jahren. Zur Motivation ihrer etwa 20 Teamkolleginnen aber hatte sie das leuchtend grüne T-Shirt ihres TuS Schwinde übergestreift.

Besorgt blickte sich Reinhard Polley, 49, um, der mit Alena Hohls, 20, erschienen war. "Die sehen alle richtig fit aus, hoffentlich können wir da mithalten", zweifelte er, wollte nicht gern als Letzter ins Ziel kommen. "Wir schaffen das auch ohne Sponsor, wir haben die Sportschuhe selbst gekauft", sagte seine Sportpartnerin lachend. Nach einer letzten Trainingseinheit im Werder bei Marschacht stand für beide Freizeitläufer die erstmalige Teilnahme fest. Gemeinsam hatten sie den 8,5 Kilometer-Lauf ins Auge gefasst und erreichten das selbstgesteckte Ziel vor einigen weiteren Läufern. Das Losglück war hingegen nur Hohls hold, sie durfte einen großen Präsentkorb mit heimnehmen.