Die Handball-Frauen des Buxtehuder SV müssen im Play-off-Halbfinale gegen HC Leipzig Acht-Tore-Rückstand aufholen.

Buxtehude. "Natürlich", sagt Jana Krause, "haben wir noch ein Fünkchen Hoffnung." Die Handball-Torhüterin des Buxtehuder SV ist aber realistisch genug, um die Hinspiel-Niederlage im Play-off-Halbfinale beim HC Leipzig richtig einzustufen. Mit 23:31 verloren die BSV-Damen vor 2000 Besuchern in der Arena Leipzig die erste Auseinandersetzung um die deutsche Meisterschaft, Jana Krause und ihre Mitspielerinnen müssen einen Acht-Tore-Rückstand wettmachen, um ins Finale einzuziehen. Eine schwierige Aufgabe, vielleicht zu schwierig.

Gedanken an das Vorjahr werden wach, da holten die Buxtehuder Frauen im Play-off-Viertelfinale gegen Frisch Auf Göppingen einen Neun-Tore-Vorsprung auf und erkämpften sich die Finalteilnahme. "Wir müssen jetzt Charakter zeigen", sagt auch Trainer Dirk Leun. Und genau wie seine Torhüterin möchte der Trainer die Saison nicht mit einem Negativerlebnis abschließen. "Wir müssen engagiert auftreten, wollen die gute Saison nicht einfach wegwerfen", sagt Jana Krause. Und auch Dirk Leun fordert von seiner Mannschaft all die Tugenden, mit denen sich der Buxtehuder SV in der Bundesliga-Hauptrunde den zweiten Platz erkämpft hatte. Moral, Teamgeist und Einstellung müssen stimmen, um dem HC Leipzig mit der stärksten Defensive der Liga am Sonnabend um 19.30 Uhr in der Halle Nord Paroli zu bieten.

"Es ist eine Frage der Ehre, wie wir am Sonnabend auftreten", sagt Jana Krause. Jede ihrer Mitspielerinnen müsse ihre Einstellung hinterfragen. Beim enttäuschenden vierten Platz im Pokalfinale in Göppingen und der deutlichen Niederlage im Play-off-Halbfinale in Leipzig habe sie bei einigen die professionelle Einstellung vermisst.

"Wir haben jetzt noch 60 Minuten vor uns", sagt Jana Krause, "und da sollte alles versucht werden, um das vielleicht Unmögliche doch noch möglich zu machen." Die minimale Chance auf ein neues Handball-Wunder ist da. Trainer Dirk Leun fordert von seiner Mannschaft eine engagierte Vorstellung und die Rückkehr zu alten Tugenden, mit denen sich der BSV eine Spitzenposition in der Bundesliga erkämpft habe. "Wir müssen zu Hause beweisen, dass wir zu Recht in die Spitze gehören", sagt Dirk Leun. Der Trainer war tief enttäuscht und sauer, dass einige Leistungsträgerinnen ihr Potenzial nicht abrufen konnten und Absprachen nicht eingehalten haben. Dass mit Mannschaftsführerin Isabell Klein (Kreuzbandriss) der Kopf der Mannschaft fehle, dürfe nicht als Entschuldigung für die negative Leistung genommen werden. "Wir sind den Fans ein gutes Spiel schuldig", sagt Dirk Leun. Karten sind noch zu haben.