Trainer Harry Pletz hatte etwas geahnt, als er vor der Oberliga-Partie seiner Fußballer vom FC Hansa Lüneburg bei Eintracht Nordhorn unkte, dass der Gegner eine Wundertüte sei, die heute mit 5:1 gewinnt und morgen mit demselben Ergebnis verliert.

Lüneburg. Jetzt war es ein 2:5 gegen die Lüneburger, die - wegen der gleichzeitigen 0:1-Niederlage von Konkurrent Drochtersen/Assel in Ramlingen - dadurch einen Riesensprung in Richtung Klassenerhalt gemacht haben.

Dabei begann das Spiel alles andere als optimal. Die gut besetzten Hausherren spielten soliden Fußball und gingen in der neunten Minute mit 1:0 in Führung. "Wir haben aber schnell gespürt, dass das kein Beinbruch war und kämpferisch dagegen gehalten", lobte Hansas Co-Trainer Gerd Bruns das starke Nervenkostüm seiner Elf. Hansa gab keinen Meter Boden preis und drehte die Partie bis zu Pause durch Treffer von Dennis Tornieporth (28. Minute) mit einem Heber über den Torwart und Maik Kruse (31.). Nach dem Seitenwechsel beantworteten die Gäste die wütenden Angriffe der Nordhorner mit einem eiskalt gesetzten Konter. Mohamed Aidara schnappte sich den Ball an der Mittellinie und überwand den gegnerischen Keeper nach einem Alleingang zum 1:3 (47.). Nur zwei Minuten später erlief sich Tornieporth einen missglückten Querpass und vollendete aus spitzem Winkel zum 1:4. Das war die Vorentscheidung. Zwar verkürzte Nordhorn in der 84. Minute noch einmal auf 2:4, doch die Lüneburger stellten den alten Drei-Tore-Abstand postwendend wieder her. Diesmal spurtete Luc Ndjock mutterseelenallein auf das Tor zu und behielt die Nerven. "Wir haben nicht nur fünf Tore geschossen, sondern auch stark verteidigt", lobte Bruns das Defensivverhalten des FC Hansa mit den Innenverteidigern Eugen Krasnikov und Stephane N'kok. Bruns: "Jetzt haben wir eine gute Ausgangsposition, die Klasse zu halten." (vst)