Play-off-Rückspiel für Buxtehudes Handball-Frauen beim Thüringer HC

Buxtehude. Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen. "Ja", sagt Dirk Leun, "wir biegen die Begegnung um." Obwohl die Handball-Frauen des Buxtehuder SV das Hinspiel im Play-off-Finale um die deutsche Meisterschaft gegen den Thüringer HC mit 29:34 verloren haben, versprüht der BSV-Trainer Optimismus. "Wer nicht daran glaubt, braucht gar nicht erst in den Bus einzusteigen", sagt Dirk Leun. Fünf Tore sind am morgigen Sonnabend beim Thüringer HC in Bad Langensalza aufzuholen. Weil der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) die zweite Halbzeit live im Fernsehen zeigt (16 Uhr), ist die Anwurfzeit um zehn Minuten auf 15.10 Uhr verschoben worden.

Rund 1100 euphorische Besucher werden in der Salza-Halle ihre Damen unterstützen und für eine entsprechende Stimmung sorgen, der BSV kann nur mit knapp 100 Fans dagegenhalten, auch Buxtehudes Bürgermeister Jürgen Badur hat sich angekündigt. "Meine Mannschaft muss diesem enormen Druck stand halten", sagt Dirk Leun. Auch wenn die Chance minimal ist, den Rückstand gegen den Topfavoriten auf den Titel wettzumachen, wollen die Buxtehuder Frauen diese Chance nutzen. "Jetzt sind rein handballerische Dinge gefragt", sagt Dirk Leun, deswegen hat er auch komplett darauf verzichtet, seine Spielerinnen mental auf dieses Match vorzubereiten. "Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen und diese optimal einsetzen", sagt der Trainer. Seine Damen müssen versuchen, den Thüringer HC von Anfang an zu verunsichern. Und das geht nur aus einer aggressiven Abwehrarbeit.

Die Hinspielniederlage ist genau analysiert worden. Der Buxtehuder SV offenbarte Schwächen in der Abwehr, stand phasenweise zu passiv und ermöglichte dem Team von Trainer Herbert Müller viele leichte Tore. "Wir haben es den Angreiferinnen nicht schwer genug gemacht", so Dirk Leun. Zudem hatte der Thüringer HC auch häufig das Glück auf seiner Seite. Allein sechsmal sprang der Ball nach Distanzwürfen vom Innenpfosten ins Tor.

Auch wenn es für Dirk Leun nicht die Lösung für das Rückspiel gibt, weiß er, dass seine Spielerinnen sich zerreißen werden. Gelingt es, den THC zu verunsichern und zu Fehlern zu zwingen, ist die winzige Chance vorhanden. Allerdings sagt Dirk Leun auch, besteht die Gefahr, deutlich zu verlieren, wenn der THC erst einmal ins Rollen kommt.

Das Trainingspensum hat Dirk Leun in dieser Woche reduziert, am Montag war frei, und das Vormittagstraining am Donnerstag basierte auf freiwilliger Basis, wer wollte, konnte ins Fitnessstudio. Stefanie Melbeck, Janne Wode (beide krank) und Diane Lamein (Pferdekuss) fehlten Anfang der Woche, ihr Einsatz ist aber nicht gefährdet.