Pferdezucht- und Reitverein Luhmühlen stand zwei Tage im Mittelpunkt der jungen Reiter. Testlauf nach dem Umbau des Turniergeländes gelungen

Luhmühlen. Der Boden ist trocken und hart auf dem Trainingsgelände für die Vielseitigkeitsreiter in Luhmühlen. Kleine Staubwolken wirbeln auf, wenn die Kinder im Sattel ihre Pferde antreiben und im hohen Galopp das nächste der insgesamt 15 Hindernisse ansteuern. Die hat Bundestrainer Hans Melzer ausgewählt und bis zu Höhen von 90 Zentimeter aufbauen lassen. Jetzt steht er neben Landestrainer Claus Erhorn am Rande der Geländestrecke. Die beiden haben ihren Nachwuchs fest im Blick.

"Kombinierte Prüfung der Klasse E", nennt sich der Aufgalopp für die vielen Mädchen und wenigen Jungen, die sich dieser Auslese stellen. Claus Erhorn hat zu dieser Sichtungsprüfung geladen. "Eine zweite wird am 14. und 15. Mai in Mechtersen ausgetragen", erzählt der Landestrainer. Dann muss er die talentiertesten und trainingsfleißigsten Reiter auswählen, die für den Landesverband Hannover als Mannschaft reiten und kämpfen werden.

Das Bundesfinale um die Goldene Schärpe wird für Jungen Reiter mit Pferden vom 24. bis 26. Juni in Engersen ausgetragen. Der Nachwuchs auf Ponys ist im September an der Reihe.

Was müssen Mädchen und Jungen denn mitbringen, die sich speziell im Vielseitigkeits-Sport durchsetzen wollen? "Sie müssen grundsätzlich schon sportlich sein", sagte Claus Erhorn, "schauen Sie sich unseren Nachwuchs an. Da sitzt kein übergewichtiges Kind im Sattel." Müssen Vielseitigkeitstalente auch mutiger sein? "Schauen Sie sich an, mit welchem Tempo sie die Strecke nehmen", sagte Bundestrainer Hans Melzer, "Mut müssen sie mit bringen."

Welches der Nachwuchstalente er am Ende mit zum Finale um die "Goldene Schärpe" mit nimmt, wird der Landestrainer nach der Sichtung in Mechtersen entscheiden. In Luhmühlen siegte im Wettbewerb der Ponyreiter die zwölfjährige Martje Dethlefsen (Großenwehe) mit Karlchen. Im Wettbewerb mit Pferden gewann Alicia Ruge (Overbeckhof Luhmühlen) auf Samera. Alicia Ruge war bei der Goldenen Schärpe bereits zweimal platziert und darf deshalb nicht mehr mitreiten.

Bei dieser Sichtungsprüfung der Klasse E hatte es mit 23 Pferden und 36 Ponys schon einen großen Auftritt gegeben. Bei der Vielseitigkeit der Klasse A waren die Organisatoren an ihre Grenzen gestoßen. Die 150 Teilnehmer, darunter Andreas Dibowski mit Nachwuchspferden, waren nach Leistungsklassen in vier Abteilungen unterteilt. "Die Geländeprüfung hat sechseinhalb Stunden gedauert", betonte Anette von Baath von der Turnierleitung, "mehr geht eigentlich nicht."

Der große Aufgalopp war auch der erste Härtetest für die neu angelegten Dressur-Vierecke und den Springparcours vor der Haupttribüne in Luhmühlen. Zu den ersten Erfahrungen gehörte: Bei Trockenheit muss der Sandplatz ordentlich bewässert werden. Siegerin in der A-Vielseitigkeit wurde in der ersten Abteilung Lisa Sophie Vorreiter auf Casper, Constanze Plato auf Laureen in der 2. Abtilung (erfolgreichste Reiterin des Pferdezucht - und Reitvereins Luhmühlen), Inga Maria Höper auf Corica (3. Abteilung) und Tabea Johanna Henze mit Paymann (4. Abteilung).