Es ist zu hoffen, dass alle Vertreter der Kommunen - darunter auch der Bürgermeister der Stadt Lüneburg - inspiriert die Tagung zum Neuen Wohnen im Alter verlassen haben. Ja, die Stadt kümmert sich, indem sie stadteigene Wohnung barrierefrei gestaltet und bezahlbare Wohnungen baut. Auch sollen die Lüneburg Stadtteilhäuser vieles richten, doch ein Ersatz für geselliges Wohnen sind sie nicht.

Und wenn auch freie Grundstücke für Wohnbauprojekte in der Stadt rar sind, ebenso lassen sie sich in leer stehenden Gewerbebauten verwirklichen. Zur Umsetzung ist Kreativität von Nöten, an der es noch den Kommunen, nicht aber Senioren fehlt. Ihre Eigeninitiative ist solange gefragt, bis ausgefallene Wohnformen an Boden gewonnen haben, sprich etabliert sind, und ebenso Rentner mit Grundsicherung dazustoßen. Nicht weniger betroffen von Vereinsamung ist die betagte Landbevölkerung. Alternative Wohnformen werden erst dann zur Erfolgsgeschichte auf dem Land, wenn das erste Wohnprojekt realisiert ist und neugierige Nachbarn von der gelungenen Form des Zusammenlebens berichten.

Das wird noch einige Zeit dauern; wer sich allerdings für alternative Lebensformen interessiert, der wird die Chance ergreifen. Gemeinsam statt einsam zu wohnen, gibt dem Alter eine Perspektive, die selbst bei zunehmenden Hilfebedarf oder Behinderung ein selbstständiges Wohnen ermöglicht. Wohnen im Generationenverbund ist keine Utopie.