“Spenden Sie Sallier, dem armen Mann, damit er uns sanieren kann“: Bewohner der Frommestraße kämpfen mit Ironie gegen den Abriss.

Lüneburg. Mit ironischen Sprechchören haben gestern rund ein Dutzend Bewohner und Nachbarn der Frommestraße 4 auf dem Lüneburger Marktplatz gegen den geplanten Abriss des Mietshauses demonstriert. Auf pinke Luftballons hatten sie ein schiefes Haus gedruckt, gemeinsam skandierten die jungen Leute dazu: "Spenden Sie Sallier, dem armen Mann, damit er uns sanieren kann." Jürgen Sallier, Lüneburger Investor und Großvermieter, ist der Eigentümer des Hauses. "Wir empfinden das Getue um die Unwirtschaftlichkeit der Sanierung als lächerlich", sagte Mieterin Theresa Lauw. "Daher zeigen wir uns heute von unserer humorvollen Seite."

+++++Einsturzgefahr: Die Hoffnung versinkt im Boden+++++

Holger Petersen, der ebenfalls in dem Haus wohnt, wurde konkreter: "Die Sanierungsberechnung in Höhe von 350 000 Euro ist völlig überteuert, das wäre eine Hochglanz-Sanierung. Statische Maßnahmen reichen jedoch völlig aus, dann wäre die Summe nach unseren Berechnungen zu halbieren."

Nachbar Andreas Frey widersprach den Angaben der Stadtverwaltung zur Verbindung der Häuser Nummer 4 und Nummer 5: "Nummer 5 wurde an Nummer 4 herangebaut. Nummer 4 hat also eine eigenständige Außenmauer." Wie berichtet, hatte Oberbürgermeister Ulrich Mädge dargelegt, dass das Haus Nummer 4 nicht ohne den Nachbarn 5 stehen könne. Er plädiert dafür, beide Gebäude abreißen zu lassen, da sie wirtschaftlich nicht zu sanieren seien.

Dagegen wollen sich Bewohner und Nachbarn in den nächsten Tagen mit vermehrten Aktionen wehren, kündigten sie gestern an.