Offener Brief aus Lüneburg an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer

Scharnebeck. Der Lüneburger Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) reagiert mit einem Offenen Brief an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) auf den aktuellen Stillstand am Schiffshebewerk im Elbe-Seitenkanal. "Wir brauchen den Neubau eines zusätzlichen Abstiegsbauwerks bei Scharnebeck, damit die Entwicklung der norddeutschen Wirtschaft und der Region Hamburg als Zentrum der deutschen Außenwirtschaft keinen Schaden nimmt", schreibt der Kommunalpolitiker an den Berliner Minister.

Der Elbe-Seitenkanal sei eine Alternative zum oft überlasteten Transportweg Straße, die bereits jetzt zur Verfügung stehe. "Die Binnenwasserstraße ist auch für den Güterumschlag aus dem Hamburger Hafen auf Binnenschiffe sofort nutzbar." In seiner Forderung, die norddeutschen Binnenwasserstraßen zu stärken, sieht sich Nahrstedt von Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz bestätigt.

Wie berichtet, sorgt derzeit ein Unfallschaden für den Ausfall der Anlage, die Binnenschiffe jeweils auf das Niveau des oberen beziehungsweise unteren Kanalstücks bringen. Nach Auskunft des Wasser- und Schifffahrtsamts Uelzen war beim Ausfahren eines Schiffs ein Tor des östlichen Troges beschädigt worden. Konkret geht es um die beiden Riegelwellen des Trogs. Sie sorgen dafür, dass die Tore am Trog und am Kanal gleichzeitig schließen. Die Riegelwellen wurden bei der Ausfahrt des Schiffs verbogen und funktionieren trotz Notreparatur nicht zufriedenstellend.

Ende Mai war das Schiffshebewerk nach fastzweijähriger Teilsperrung und Generalüberholung eines Hebetrogs wieder freigegeben worden. Der westliche Trog ist derzeit aber erneut wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Wann am Scharnebecker Hebewerk wieder Routine herrscht, ist nicht bekannt. Knapp 50 Binnenschiffe sind aktuell von dem Stau auf dem Wasserweg betroffen. Landrat Nahrstedt: "Diese Situation ist nicht länger hinnehmbar."