Fünftes Sommerfest lockte am Sonnabend etwa 500 Besucher an das Ufer der Neetze bei Lüdershausen. Viele Dauercamper luden Familien ein.

Lüdershausen. Trotz perfektem Badewetter mit ungetrübtem Sonnenschein, Windstille und knapp 25 Grad Lufttemperatur planschten am Sonnabend nur wenige Kinder im Reihersee. Reges Treiben herrschte stattdessen auf der Liegewiese des Badesees, auf der sich etwa 500 Besucher zwischen Hüpfburg und Karussell, Ständen zum Dosenwerfen und Kinderschminken sowie Imbiss- und Getränkebude tummelten. Dort fand das fünfte Jahr in Folge ein Sommerfest mit einem bunten Festprogramm sowohl für jüngere als auch ältere Gäste statt.

Bei Bootsrennen auf einer Distanz von zweimal 100 Metern traten Teams aus jeweils sieben Erwachsenen und Kindern in Mannschaftskanadiern gegeneinander an. Bei der anschließenden Entenjagd ging es darum, die quietschgelben Plastiktiere aus dem Wasser zu fischen. Sie waren mit Nummern versehen und dienten als Lose bei einer Tombola gesponserter Gewinne. Neben Gutscheinen ortsansässiger Restaurants und Eintrittskarten für das Biosphaerium Elbtalaue lockte auch eine kostenfreie Kanutour auf der Ilmenau zum Mitmachen.

Diese Trainingsstunden können einige ältere Teilnehmer gut gebrauchen. Von den 22 Erwachsenen, die sich auf die Jagd nach den 20 künstlichen Enten auf dem Reihersee begaben, kamen nur drei so zurück, wie sie gestartet waren. Der Rest ging unfreiwillig baden, was für die Teilnehmer und die Zuschauer am Uferrand für reichlich Spaß und gute Unterhaltung sorgte. "Das war lustig", sagte Rabea Nack, die sich von ihren klitschnassen Klamotten nicht die Laune verderben ließ.

"Etwa 80 Prozent der Erwachsenen landen im Wasser", sagte Hans-Jürgen Ahrens, Inhaber von Kanu-Tours am Reihersee. "Kinder sind nicht so ängstlich und paddeln einfach drauflos." Die zehnjährigen Hannah Wagner, Lea Sophie Dittschlag und Rahel Laske zum Beispiel brachten ihre aus dem Reihersee gefischten Plastikenten ohne zu kentern sicher an Land.

"Unsere Kinder haben ihren Spaß, und wir treffen hier viele Freunde", sagte Kurt Meier. Seine Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Lüdershausen sorgten bei dem Fest mit Pommes Frites und Bratwürstchen für das leibliche Wohl der Besucher. Als süßen Nachtisch boten Tessa Fretwurst und Michael Sparbel von "Stephie's Eck", dem Kiosk am Minigolfplatz, Donuts und Schokoladenbrötchen, Gummibärchen und bunte Perlenketten aus Traubenzucker an. Der Renner bei dem sonnigen Ausflugswetter war aber das so genannte Slush Ice.

Das grellbunte zähflüssige Wassereis aus dem Zapfhahn gefällt unter anderem dem sechsjährigen Diego, der zusammen mit seinen Eltern Jörg und Sarah Konrad und seiner 14 Monate alten Schwester Chelsea aus Lüdershausen an den benachbarten See gekommen war. Das Naherholungsgebiet am Ufer der seenartig ausgedehnten Neetze ist auch bei Touristen aus dem Ballungsraum Hamburg beliebt. Die fünf ganzjährig geöffneten Campingplätze Op de Bargen, Reihersee, Am Wiesengrund, Am Waldesrand und Camp am Reihersee bieten insgesamt 1000 Stellplätze für Wohnmobile an.

"Wir profitieren davon, dass Urlaub in Deutschland wieder in Mode ist", sagt Reinhard Nack. Der Betreiber des Campingplatzes Am Wiesengrund hatte wegen der starken Konkurrenz südeuropäischer Tourismusregionen ein rückläufiges Geschäft befürchtet. "Etwa zwei Drittel unserer Gäste sind Dauercamper, sie sorgen für eine stabile Auslastung." Vor allem für die jüngeren Kurzurlauber bietet er Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Zeltplatz an. Die unterschiedlichen Besuchergruppen kommen seinen Angaben nach gut miteinander aus.

Beim Sommerfest feierten Jung und Alt in ausgelassener Stimmung miteinander. Nack: "Viele Dauercamper haben am Wochenende ihre Familien nach Lüdershausen eingeladen, um gemeinsam am Reihersee zu feiern." Zum Ausklang des Familienfestes am Sonnabend gab es bei Einbruch der Dunkelheit wieder ein Höhenfeuerwerk. Der Programmpunkt "Reihersee in Flammen" bildete zusammen mit dem rockigen Live-Musikprogramm der Cover-Band Zaabaadak gegen 23 Uhr den stimmungsvollen Abschluss.