Ein Wohnmobilhafen und Stellplätze für mobile Stallzelte sind konkret. Der umstrittener Parkplatz ist gestrichen.

Luhmühlen/Westergellersen. Aus der Projektstudie ,,Pferderegion Luhmühlen" wird langsam ein konkretes Vorhaben. Jürgen Krumböhmer, Erster Kreisrat des Landkreises Lüneburg, sagt: ,,Zwischenzeitlich hat sich viel getan." Unter anderem nimmt der Bau eines Campingplatzes für Mensch und Pferd Konturen an.

Dieser Campingplatz ist nach Krumböhmers Aussage im Vorentwurf für die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Gellersen im Bereich Westergellersen bereits dargestellt.

Das Vielseitigkeitsgelände der Reiter liegt zum Großteil auf dem Gemeindegebiet Westergellersens, deshalb muss für Bauvorhaben zur Schaffung einer Pferderegion, wie sie für Luhmühlen als Schwerpunkt angedacht ist, der Flächennutzungsplan angepasst werden. Bauanträge lägen zwar noch nicht vor, so Krumböhmer. ,,Aber der Flächennutzungsplan wird ein Sondergebiet ausweisen, das einen Wohnmobilhafen und Raum für mobile Stallzelte zulässt", berichtet Krumböhmer.

Auf der mehrere Hektar großen Fläche biete es sich an, Wohnmobilstellplätze zu errichten, die Campern ganzjährig zur Verfügung stünden, sagt er. ,,Die Erfahrung zeigt uns, dass Turnierteilnehmer oft mit Wohnmobilen oder sogar Lkw anreisen, in denen sie übernachten. Dazu gehören auch Stallzelte als Unterkünfte für die Pferde", so der Erste Kreisrat. Weiterhin weise der Vorentwurf für die künftige Flächennutzungsplanung auch ein Feriendorf mit Hotel aus. ,,Unabhängig ob es gebaut wird oder nicht. Wichtig ist für uns, dass wir bei Gesprächen mit potenziellen Investoren darlegen können, wie die Flächen genutzt werden dürfen."

Der Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Gellersen soll bis März kommenden Jahres fortgeschrieben sein. Dann wird in der Bauleitplanung ein Projekt fehlen, das schon einen Sturm der Entrüstung bei Umweltverbänden und den Grünen in Gellersen ausgelöst hatte. Dem Rotstift zum Opfer gefallen ist der Plan, einen Parkplatz für etwa 1000 Fahrzeuge zu errichten.

,,Gestrichen", sagt Krumböhmer. ,,Es bleibt nur ein viel kleinerer Parkraum auf Schotterrasen für deutlich weniger als 1000 Autos." Neben der Flächenplanung ist auch die Finanzplanung inzwischen fortgeschritten. Dabei stellt sich heraus: ,,Wir können nicht alles machen, was wir vorhaben. Alleine schon die Erschließung des Geländes für den Wohnmobilhafen mit Ver- und Entsorgungsleitungen, Stromanschlüssen und Sanitäranlagen kosten viel Geld. Die Dinge summieren sich auf, wir müssen streichen", erklärt der Erste Kreisrat.

Das heiße aber nicht, dass die Finanzierung des Gesamtvorhabens in Gefahr sei. ,,Die Zusage des Landes Niedersachsen über eine Förderung von 8,5 Millionen Euro ist relativ sicher. Es geht in die Detailplanung." Ebenso sicher - falls die Kreistage Lüneburg und Harburg nicht noch abweichend beschließen - seien die jeweils 1,5 Millionen Euro, die beide Landkreise beisteuern wollen, sodass unter dem Strich für das Projekt "Pferderegion Luhmühlen" 11,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Fest stehe schon jetzt, dass der Rotstift nicht angesetzt werde bei den Vorhaben auf dem Turnierplatz. ,,Der Neubau oder alternativ die Sanierung der Tribüne bleiben in der Planung. Das gilt auch für den Neubau eines Multifunktionsgebäudes und der Anlage von Reitplätzen", sagt Krumböhmer.

Mit der Entwicklung der Pferderegion Luhmühlen beschäftigt sich der Ausschuss für Raumplanung, Wirtschaft, Touristik, Verkehrsplanung und ÖPNV des Lüneburger Kreistages bei seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 12. August, ab 15 Uhr im Sitzungssaal des Kreishauses.