Privater Investor könnte die kommunale Immobilie 2017 übernehmen. Stadt findet keinen Pächter

Bleckede. 1989 wurde es als Veranstaltungszentrum mit eigenem Restaurant erbaut und in Betrieb genommen: Das Bleckeder Haus am Schützenplatz hat in den vergangenen 20 Jahren für eine Reihe von Veranstaltungen zur Verfügung gestanden. Doch zuletzt lief es nicht mehr gut: Im August 2011 gab der letzte Pächter auf, seitdem steht das Gebäude leer.

Um den Leerstand zu beenden, prüft die Stadt Bleckede jetzt einen Verkauf der Immobilie. "Spruchreif ist das Ganze noch nicht, aber wir befassen uns mit dem Gedanken. Seit Sommer 2011 haben wir vergeblich nach einem neuen Pächter für das Objekt gesucht und niemanden gefunden", sagt Bürgermeister Jens Böther (parteilos).

Frühestens zum 1. Januar 2017 könnte das Haus, das auch eine Kegelbahn beherbergt, verkauft werden - dann läuft die öffentliche Zweckbindung der Immobilie ab, die vor 20 Jahren mithilfe öffentlicher Fördermittel errichtet wurde. "Es hat sich als ausgesprochen schwierig erwiesen, das Gebäude wie bisher weiterzubetreiben. Wir konnten keinen Pächter finden. Daher kam der Verkauf ins Gespräch. Ich halte das für eine vertretbare Lösung", sagt Böther.

Einen privaten Interessenten gebe es bereits, und der muss zunächst einmal investieren: Das Gebäude hat einen erheblichen Modernisierungsbedarf. "Die Lüftungsanlage entspricht nicht den heutigen brandschutztechnischen Anforderungen, und auch die Sanitärbereiche sowie die Haustechnik bedürfen einer grundlegenden Erneuerung", heißt es dazu in der Vorlage, über die der Verwaltungsausschuss der Stadt in der kommenden Woche beraten wird. Der Stadtrat soll sich dann nach den Sommerferien mit dem Schicksal der Veranstaltungshalle befassen.

Derzeit trägt die Stadt alle Kosten für die Halle, in der aber nur selten Veranstaltungen stattfinden. Allein die Betriebskosten belaufen sich zurzeit auf 20 000 Euro. Die Stadt ist auch alleiniger Anteilseigner der Gesellschaft, die das Restaurant im Bleckeder Haus betreibt. Ursprünglich hatten Bleckeder Bürger zum Betrieb des Lokals eine Gesellschaft gegründet, der drohte aber schon vor Jahren die Insolvenz, danach übernahm die Stadt ihre Anteile. Aufgrund der hohen Kosten hätten sich einige größere Gemeinden aus der Trägerschaft zurückgezogen, sagt Böther.

Probleme beim Übergang der Immobilien in privates Eigentum sieht der Bürgermeister nicht. "Die öffentliche Nutzung des Gebäudes bleibt ja erhalten. Außerdem ist das Bleckeder Haus auch Ersatzspielstätte für die Konzerte der Musikfestspiele, die das Land Mecklenburg-Vorpommern demnächst bei uns veranstalten will. Für die nächsten fünf Jahre bleibt das so, da ist dieser Veranstaltungsort für das Festival gesichert."