Lüneburg. Ochtmissen und Barcelona haben auf den ersten Blick nicht viel gemein. Fußballfans dagegen könnte demnächst auffallen, dass bei den Trikots eine gewisse Ähnlichkeit besteht. Nicht nur dass die Grundfarbe der Ochtmisser Trikots wie die der Hemden von Lionel Messi, Carles Puyol und Xavi Blau ist, auch die Farbe Rot spielt bei beiden Vereinen eine Rolle.

Was Trikotwerbung angeht, verfolgte der Futbol Club Barcelona eine andere Strategie als viele andere Vereine. Statt den Platz auf dem Sporthemd meistbietend an Sponsoren zu verkaufen, waren die Trikots bis 2011 insgesamt 111 Jahre lang werbefrei. Lediglich das Logo der UN-Kinderhilfsorganisation Unicef war darauf zu sehen, für die der Verein unentgeltlich warb.

Im Ochtmisser Sportverein herrschte auch bei Trainer Uwe Plikat große Freude darüber, dass sich ein Sponsor fand, um die Fußballspieler der U-14-Mannschaft auszustatten. Einziger Haken: Der Geldgeber wollte ungenannt bleiben. Prompt kamen die Ochtmisser auf die Idee, es wie der große spanische Verein zu machen. Die Niedersachsen wandten sich an die New Yorker Unicef-Zentrale mit der Frage, ob sie zu ihren Spielen ebenfalls mit dem Unicef-Logo auf der Brust auflaufen dürften. Mit der Begründung, das alleinige Nutzungsrecht des Logos auf Trikots liege bei dem spanischen Spitzenclub, wurde die Anfrage aus Ochtmissen abgelehnt.

Ein Zeichen setzen wollten die jungen Lüneburger Sportler dennoch und suchten für ihre Aktion einen lokalen Partner. Die Wahl des Motivs fiel schließlich auf das Hilfswerk der Lüneburger Tafeln, dessen Logo jetzt statt eines Sponsorennamens auf den Jugendtrikots zu sehen ist.

Die Lüneburger Tafel verteilt seit 1995 überschüssige, noch verwertbare Lebensmittel aus dem Handel an Bedürftige.