Lüneburg. Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) hält sich für einen schlechten Darsteller. "Ich glaube nicht, dass ich ein guter Schauspieler bin", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch bei einem Besuch in den Kulissen der ARD-Telenovela "Rote Rosen" in Lüneburg. Gleichwohl gab er zu, dass auch Politiker, vor allem in Wahlkampfzeiten, durchaus auch mal in der Lage sein sollten, sich nicht alles anmerken zu lassen.

"Da ist eine gewisse schauspielerische Grundausbildung vielleicht hilfreich", sagte der CDU-Politiker, auch wenn Politik ansonsten von "Ernsthaftigkeit" geprägt sein sollte. Die Schauspielerin Brigitte Antonius wies McAllister darauf hin, dass man als Darsteller vor allem viel Text auswendig lernen müsse. "Bei ihnen heißt das Text, bei mir ist das der Sprechzettel", scherzte der Regierungschef. "Rote Rosen" wird seit 2006 in Lüneburg produziert. Täglich sehen die Serie etwa 1,7 Millionen Zuschauer.

Am Rande seines Lüneburg-Besuchs äußerte sich McAllister auch zur Herabstufung von sechs Bundesländern durch die Ratingagentur Moodys. Er fühle sich in seiner Sparpolitik bestätigt, sagte der CDU-Politiker. Auch wenn solche Einstufungen nicht überbewertet werden sollten, freue er sich über jede Anerkennung der Konsolidierungspolitik in Niedersachsen, sagte McAllister.

Schließlich sei es nicht immer leicht, die politischen Mehrheiten für eine Sparpolitik zu gewinnen oder die Menschen davon zu überzeugen. Niedersachsen lässt sich, anders als andere Länder, nicht von Moodys bewerten.

Die Landesregierung in Niedersachsen beabsichtigt, bereits ab 2017 keine neuen Schulden mehr aufzunehmen. Niedersachsen müsse derzeit 2,5 Milliarden Euro Zinsen im Jahr zahlen, sagte McAllister. "Was meinen sie, was wir mit dem Geld alles machen könnten: Lehrer einstellen und Radwege bauen."