Eine Glosse von Bernd-Olaf Struppek

Petrus, was habe ich dir getan?! Ich gehöre nicht zu den notorischen Wetter-Nörglern, aber diese Nummer ist schlicht fies, Herr Wettergott. In den vergangenen beiden Wochen wollte ich die Sommerferien mit meiner Familie an der dänischen Ostsee genießen. Vor allem entspannte Strandtage und Sonnenbaden standen auf dem Urlaubsprogramm.

Aber wie denn bitte schön bei Temperaturen, die im Rückwärtsgang die 15-Grad-Grenze knackten?! Mit der Regenwahrscheinlichkeit stieg der familiäre Frost- und Frustpegel, am Ende hatten alle Gesellschaftsspiele ihren Reiz verloren. Auch das letzte Rätselheft war gelöst. Die Kinder schimpften und schlotterten nach dem Kurzbad in der Ostsee, das etwas von Schockgefrieren hatte: Wärmende Socken waren angesichts der Tatsache, dass es Hochsommer ist, nur in kleiner Stückzahl eingepackt worden.

Und dann, welch Hohn, verkündete während der Rückfahrt die Wetterfee im Radio, dass der Sommer komme - pünktlich zum Ende des Urlaubs. Der himmlische Klimateur hat endlich seine Heizkessel angeworfen. Mit der Folge, dass ich aus dem Büro mit seiner stickig-verbrauchten Schwitzluft sehnsuchtsvoll hinaus auf den Bilderbuchhimmel gucke.

Petrus, lass dir nicht einfallen, jetzt wieder nachzulassen. Kommende Woche habe ich noch ein paar Tage frei, da will ich mit meinen Kindern zum Zelten. Ohne dicke Socken!