Metronom-Betreibergesellschaft testet neue Dienstleistungen für Bahnkunden im “Zug der Ideen“

Lüneburg/Uelzen. Passagiere der Metronom-Züge, die auf der Fahrt nach oder ab Lüneburg die Bordtoilette aufsuchen, können schon bald eine angenehme Überraschung erleben. "Wir testen in unseren Waschräumen Vasen mit frischen Blumen und Musikanlagen mit entspannenden Walgesängen", sagt Hagen Grützmacher, Sprecher der Metronom Eisenbahngesellschaft. Die blau-gelben Doppelstockwagen des Unternehmens würden schrittweise umgestaltet.

Die Uelzener Betreibergesellschaft der größten Privatbahn Niedersachsens stellte bei einer Jungfernfahrt gestern Vormittag ihren so genannten "Zug der Ideen" vor. "Das ist unser rollendes Labor für Komfort", sagt Grützmacher. Erstmals gebe es einen Ruheraum an Bord eines Nahverkehrszuges, und die Tische sind mit Folien beklebt, auf denen kurze literarische Texte zum Lesen anregen beziehungsweise Spielfelder für Mühle oder Dame zu finden sind. Die Spielsteine dazu gibt es im Snackautomaten zu kaufen.

"Diese Neuheiten sind nur der Anfang", sagt Firmensprecher Grützmacher. "Weitere Konzeptphasen sollen bis Ende des Jahres in diesem speziellen Zug zwischen Uelzen und Göttingen integriert werden." Beispielsweise könnte es Ladestationen für Handys geben. Ob solche Angebote nach wenigen Monaten in allen Metronom-Zügen zu finden sind, entscheiden die Testkunden per Abstimmung im Internet.

"Wir lassen die Passagiere bewusst mitbestimmen", sagt Jan Görnemann. "Neue Ideen funktionieren nur, wenn der Fahrgast sie annimmt und nutzt", so der Technische Metronom-Geschäftsführer weiter. "Im Zug der Ideen präsentieren wir neue Konzepte, wie Bahnfahrten komfortabler werden könnten." Bereits zum Start des Testzugs führt die Metronom GmbH ihre Stammplatzreservierungen für Inhaber von Abo-Karten wieder ein.

Aber auch Passagiere ohne Abonnement können einen Sitzplatz für eine Metronom-Fahrt zwischen Betriebsbeginn und 20 Uhr vorab buchen. Dieser Service ist im Internet unter der Adresse http://shop.der-metronom.de möglich und anders als im Fernverkehr der Deutschen Bahn kostenlos. Die Reservierungen gelten jeweils für Sitzplätze in den Obergeschossen der Wagen in der Mitte des Zuges.

Zu den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Nachmittag von Werktagen sowie an Wochenenden kann es in den Nahverkehrszügen der Metronom GmbH sehr eng werden. Rund 95 000 Fahrgäste nutzen die blau-gelben Züge täglich. Auf allen Fahrten auf der Gesamtstreckenlänge von 510 Kilometern zwischen Nordseeküste und Harz gilt seit drei Jahren ein generelles Alkoholkonsumverbot. Damit sollte die Sicherheit und Sauberkeit an Bord im Sinne aller Fahrgäste erhöht werden.

"Mit dem 'Zug der Ideen' kommt eine weitere Innovation, die mehr Menschen zum Bahnfahren motiviert", sagt Hans-Joachim Menn, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen. Das hundertprozentige Tochterunternehmen des Landes Niedersachsen bestellt und finanziert den gesamten Nahverkehr auf der Schiene zwischen Ems und Elbe.