Bauern klagen über Konflikte in der Großfamilie und Belastungen durch Mehrarbeit

Barendorf. Seit fast zwei Jahrzehnten bieten die landwirtschaftlichen Sorgentelefone in Niedersachsen Trost und Hilfe an. Gerade in der Weihnachtszeit sind die speziell ausgebildeten Berater gefragt, wie der Landvolk Pressedienst berichtet. Ihr besonderes Markenzeichen ist ein gutes Einfühlungsvermögen in die Nöte und Sorgen der Anrufer.

Alle Berater kommen selbst vom Hof oder zumindest aus dem ländlichen Raum. Seit 1993 haben die Sorgentelefone rund 4 000 Anrufe verzeichnet. Allein in diesem Jahr riefen 200 Menschen auf der Suche nach Hilfe bei einem der drei Sorgentelefone in Barendorf, Oesede und Rastede an.

Beratungsbedarf besteht aus vielen Gründen: Nicht immer ist es einfach, wenn mehrere Generationen unter einem Dach leben. Unterschiedliche Vorstellungen vom Leben und Arbeiten auf dem Hof können Konflikte verursachen. Hinzu kommt die Belastung durch Mehrarbeit. Viele Bäuerinnen und Bauern versuchen so, sinkende Einkommen auszugleichen.

Neben der anonymen Telefonberatung können sich Familien auch auf ihrem Betrieb oder am Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide in Barendorf beraten lassen. Seit der Einführung der Familienberatung 1997 nutzten etwa 600 Familien dieses Angebot.

Die Sorgentelefone sind immer montags zu erreichen: In Barendorf unter der Nummer 04137/81 25 von 9 bis 12 Uhr. Nach einer Pause am zweiten Weihnachtsfeiertag stehen die Berater ab dem 2. Januar wieder mit Rat und einem offenen Ohr bereit.