Lüneburg. Ein gutes Aussehen hilft offenbar bei der Karriere. Das ist zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie der Leuphana Universität. Dabei wurden Daten von mehr als 3000 Personen aus Deutschland ausgewertet. Ergebnis: attraktive Frauen und Männer sind deutlich seltener arbeitslos und verdienen im Durchschnitt mehr als weniger ansehnliche Zeitgenossen.

Der Lüneburger Wirtschaftswissenschaftler Professor Christian Pfeifer hat für seine Analyse Daten der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (Allbus) ausgewertet. In persönlichen Gesprächen erheben die Allbus-Interviewer alle zwei Jahre unter anderem das Gehalt und den Beschäftigungsstatus der Teilnehmer. Außerdem halten sie fest, wie attraktiv sie ihren Gesprächspartner finden. Professor Pfeifer hat diese Daten zueinander in Beziehung gesetzt. Demnach sind gut aussehende Menschen seltener ohne Job - und sie verdienen auch mehr. Ausgesprochene Schönheit hilft bei der Stellensuche genauso viel wie ein Universitätsabschluss.

Die Frage nach dem Warum kann die Studie allerdings nicht beantworten. "Es gibt dazu verschiedene Theorien", erklärt Professor Pfeifer. "Vielleicht machen gutaussehende Menschen beim Vorstellungsgespräch einfach einen besseren Eindruck. Sie kommen sympathischer rüber. Das muss dem künftigen Chef gar nicht bewusst sein - er denkt möglicherweise, er habe nur nach der Kompetenz der Bewerber entschieden." Attraktivität wäre dann eine Art Eintrittskarte in den Beruf, die vor allem beim ersten Eindruck wirkt.

Diese These erklärt aber nicht den Unterschied bei der Gehaltshöhe. "Das spricht eher dafür, dass attraktive Mitarbeiter im Schnitt tatsächlich mehr leisten", sagt Pfeifer. "Gutaussehende Menschen sind beispielsweise oft selbstbewusster, was sich auf ihre Produktivität auswirken könnte."