Intendant Hajo Fouquet übernimmt auch diesen Job am Lüneburger Theater

Lüneburg. Hajo Fouquet wird Geschäftsführer der Theater Lüneburg GmbH: Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat den Weg in der vergangenen Woche dafür freigemacht. "Es war eine sehr rege Diskussion. Die Arbeit des Ersten Stadtrates, Herrn Peter Koch, wurde allgemein gelobt", sagt Rosemarie Ebeling, die für die CDU-Stadtratsfraktion an der Sitzung des Aufsichtsrates teilgenommen hat.

In die Diskussion geraten war der Personalwechsel, weil Koch sich im Laufe des Jahres gegen ein Disziplinarverfahren wehren musste, dass sein eigener Chef, Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) gegen ihn wegen einer vermeintlichen Pflichtverletzung bei der Anmietung von Räumen für die Jugendwerkstatt in Gang gebracht hatte. Mittlerweile klagt Koch gegen die Verwarnung, die infolge des Disziplinarverfahrens gegen ihn ausgesprochen wurde, vor dem Verwaltungsgericht.

Dass es sich bei der Ablösung des Ersten Stadtrats um eine Entmachtung eines missliebigen Mitarbeiters gehandelt habe, bestritt Mädge schon im Vorweg der Entscheidung im Aufsichtsrat der Theater GmbH. Die Ablösung erfolge turnusmäßig und unter Absprache mit dem Landkreis, sagte Mädge dem Hamburger Abendblatt.

Auch Heinz Fricke (SPD), Vorsitzender des Aufsichtsrates der Theater GmbH, sieht keinen Zusammenhang zu dem Disziplinarverfahren. "Es ging in der Aufsichtsratssitzung in keiner Weise um die Person von Peter Koch, sondern um die Aufgabe, die er bisher erledigt hat. Die Geschäftsführung soll in Zukunft nicht mehr ehrenamtlich erfolgen, es wird umstrukturiert - das betrifft alle städtischen Gesellschaften, die bisher mit Ehrenamtlern in der Geschäftsführung arbeiten. Es mag sein, dass die neue Geschäftsführung etwas teurer wird, weil jetzt keine Aufwandsentschädigung sondern eine Gehalt gezahlt wird. Aber die Personalkosten gehen nicht zulasten der in der GmbH beschäftigten Mitarbeiter. Diese Kostenfrage wurde diskutiert", sagt Fricke.

Auch Rosemarie Ebeling sieht zwischen der Ablösung von Peter Koch und dem Disziplinarverfahren keinen Zusammenhang. "Stadt und Landkreis möchten in Zukunft für die Theater GmbH eine professionelle Zweierspitze. Wir haben Hajo Fouquet gefragt, ob er die Arbeit als Intendant und Geschäftsführer schaffen kann, er hat das bejaht. Das Disziplinarverfahren und die Neubesetzung des Geschäftsführerpostens haben für mich nichts miteinander zu tun, das war außen vor", sagt sie. Man habe sich bei Peter Koch für seine Arbeit bedankt, er habe seine Sache sehr gut gemacht. "Doch in Zukunft sollen ehrenamtliche Tätigkeiten für die Verwaltungsspitze gekürzt werden. Ich finde, das ist auch eine Entlastung für die Dezernenten", sagt sie.

Auch im Vorstand der Volkshochschule Bildungs- und Kultur GmbH soll Peter Koch abgelöst werden. Ihm soll der Fachbereichsleiter Soziales im Landkreis, Martin Wiese, auf dem Posten folgen. Koch selbst dürfte seine Ablösung als Entmachtung empfunden haben. Kurz vor dem Wochenende jedenfalls ließ er den Aufsichtsrat wissen, dass er den Posten in der Theater GmbH nicht erst, wie vom Aufsichtsrat beschlossen, zum 31. Januar 2012, sondern bereits zum 31. Dezember dieses Jahres beenden werde.